Meldung vom 01.06.2007 

Besser campen mit ECOCAMPING

Umwelt- und Qualitätsprojekt für Campingplätze in Rheinland-Pfalz und Saarland gestartet

Hier ist Camping noch Urlaub mit der Natur. Seltene Tiere und Pflanzen, Kiefern und Buchen, wohin das Auge schaut — das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands liegt in Rheinland-Pfalz. Der Pfälzer Wald ist seit 1992 Biosphärenreservat, 50 Baumarten sind in dem Bundesland heimisch, dessen Fläche zu 42% mit Wald bedeckt ist. Der größte Anteil unter den deutschen Bundesländern. Und das Saarland? Der kleinste Flächenstaat ist ganz groß im betrieblichen Umweltschutz: Bezogen auf die Einwohner hat das Saarland von allen Bundesländern die meisten Organisationen mit der Europäischen Umweltmanagementauszeichnung EMAS — gute Bedingungen für das neue Projekt ECOCAMPING Rheinland-Pfalz und Saarland, bei dem es um die Verbesserung von Umweltschutz und Qualität auf Campingplätzen geht.

20 Campingplätze beteiligen sich an dem neuen Projekt — was wollen sie in Zukunft anders machen? Sie werden versuchen, Energie und Wasser effizienter zu nutzen. Ihr Abfallaufkommen wollen sie reduzieren, Belastungen von Böden und Gewässern vermeiden. Die Campingplätze wollen mit ökologischen Reinigungsmitteln arbeiten, ihr Gelände naturverträglicher gestalten und mehr Produkte aus der Region verarbeiten und verkaufen. Damit das möglichst reibungslos abläuft, greifen sie im Projekt auf ein Umweltmanagement-System zurück, das der Verein ECOCAMPING in Anlehnung an EMAS entwickelt hat.

Ökologische Neuerungen bringen auch Kostenvorteile, etwa beim Ressourcen-Verbrauch — ein weiterer Anreiz, sich am Projekt zu beteiligen. Eine erhöhte Gästeorientierung steht bei ECOCAMPING ebenfalls im Mittelpunkt: Die Initiative „Service-Qualität Rheinland-Pfalz“ ist Bestandteil des Projekts, die „Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH“ ist hier federführend. Die Auftaktveranstaltung für das ECOCAMPING-Projekt fand auf dem Campingplatz Bostalsee in Nohfelden-Bosen statt. In ihrer Begrüßung freuten sich sowohl der St. Wendeler Landrat Franz Josef Schumann als auch Ursel Dauenhauer, Vorsitzende des Verbandes der Campingunternehmer in Rheinland-Pfalz und Saarland (VCRS), besonders über die gute Beteiligung seitens der Campingplätze. Dauenhauer sah darin ein Zeichen, dass sich die Campingwirtschaft ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Ökonomie stellt. Offiziell eröffnete Dr. Rainer Schryen, Leiter des Tourismusreferates im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Saarlandes das Projekt. Das Ministerium fördert finanziell die Beteiligung der saarländischen Campingplätze. Dr. Schryen betonte die Bedeutung der Initiative für eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus, von der Gäste und Umwelt gleichermaßen profitieren Zudem helfe sie den Campingplatzbetreibern, sich im Wettbewerb mit anderen Betrieben besser zu positionieren. Auf die besondere Kooperationsstruktur wies Roland Johst hin, Referent für Tourismus im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz: „Hier haben sich starke Partner gefunden, die gemeinsam etwas nach vorne bringen wollen.“ Sein Ministerium fördert das Projekt in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz. Projektpartner sind die „Rheinland Pfalz-Tourismus GmbH“ - und die „Tourismus Zentrale Saarland GmbH“, in der es auch den Projektkreis „Camping und Reisemobiltourismus“ gibt. Dessen Leiter Stefan Thomas sagte: Seine Organisation werde sich durch das ECOCAMPING-Projekt wieder stärker dem Thema Camping zuwenden, nachdem in den letzten Jahren der Arbeitsschwerpunkt eher bei den Reisemobilstellplätzen gelegen habe. Der ECOCAMPING e.V., neben dem VCRS Träger des Projekts, begleitet die Einführung des Umweltmanagements auf den Campingplätzen durch individuelle Beratungen und Workshops. Der Projektabschluss soll in einem Jahr erfolgen mit der Vergabe der Auszeichnung ECOCAMPING UMWELTMANAGEMENT an die erfolgreichen Teilnehmer.