Meldung vom 14.03.2006 

Von Frauen für Frauen: Femotion

Ein Wohnmobil (nur) für Frauen - feminin und bärenstark

Sind die überwiegend von Männern entwickelten Reisemobile nicht praxisgerecht genug? Diese von Leserinnen der Zeitschrift "promobil" erhobene Klage wollte Dethleffs-Geschäftsführer Thomas Fritz nicht unkommentiert lassen. Gemeinsam mit einer Fachzeitschrift startete er im Herbst 2004 das Projekt Frauenmobil: sieben aktive Reisemobilistinnen sollten ein frauengerechtes Wohnmobil entwickeln. Vor einem Jahr trafen sich die Hobby-Konstrukteurinnen mit Dethleffs-Entwicklern und Hausdesigner Michael Studer zum ersten Mal und entwickelten ein Lastenheft für ihr Wunschmodell. Nach zwei Workshops und vielen Abstimmungsgesprächen entstanden so die Pläne für ein Mobil, das in vielen Details anders ist als andere.

Das "Femotion" getaufte Frauenmobil wird auf der REISE CAMPING 2006 vorgestellt. Der knapp sieben Meter lange Femotion präsentiert sich schon äußerlich elegant, als niedriger Doppelboden-Integrierter in Silbermetallic-Lackierung mit dunkelgrauen Absetzungen und türkisfarbenen Applikationen. Basis ist ein Fiat Ducato mit Alko-Tiefrahmenchassis. Klassisch der Grundriss mit Doppelbett im Heck; Küche, Toilettenraum und Kleiderschrank in der Mitte und einer Halbdinette mit Längssitz im Bug. Die interessantesten Besonderheiten des "Femotion" sind in den Detaillösungen des Interieurs zu finden: Besonders auffallend ist die 180 cm breite Küchenzeile mit variablem Klappensystem über Spüle und 3-flamm Kocher. Je nach Bedarf können ein, zwei oder drei Kochstellen genutzt werden, so dass stets genügend Arbeitsfläche frei bleibt. Selbst bei komplett geschlossenen Klappen verfügt das Spülbecken über eine permanente Wasserstellen-Funktion. Drei riesige Schubladen lassen sich leicht und komfortabel beladen. Die variable Unterteilung schützt das Ladegut und wirkt lärmmindernd. Unterschiedlich tiefe Dachschränke verbessern das Raumgefühl und bieten passenden Stauraum für große und kleine Küchenutensilien. Eine hochwertige Mineralstoff-Arbeitsplatte rundet das Schmuckstück des "Femotion" ab.

Flexibilität war auch für den Sanitärbereich gefordert: Eine verschiebbare Waschbeckeneinheit schafft Raum. Sowohl in der Duschkabine als auch im Toilettenbereich positioniert kann sie genutzt werden. Duschen und Waschen ist somit gleichzeitig möglich. Geräumige Schränke bieten ausreichend Verstaumöglichkeiten. Auf gute Reinigungsmöglichkeiten wurde bei der Auswahl der Banktoilette geachtet. Große Spiegelflächen machen den Raum optisch größer. Ein Muss im Lastenheft: das Fenster für eine gute Belüftung. In der Prioritätsliste weit oben stand auch die Forderung nach bequemen Schlaf: Ein großes Doppelbett mit bequemer Kaltschaummatratze und hochwertigem Froli-Komfort-Schlafsystem ist die Lösung. Es ist elektropneumatisch höhenverstellbar und schafft damit den Raum dort, wo er benötigt wird: im Heckstauraum oder im Schlafzimmer.

Überhaupt wurde dem Thema Verstauen besonderes Augenmerk gewidmet, wovon der große, besonders tiefe Kleiderschrank zeugt. Aber auch kleine Räume wurden als zusätzliche Stauräume gewonnen, wie beispielsweise eine in den Tisch integrierte Schublade. Schuhe finden einen eigenen Platz im beheizten Doppelbodenfach und Wertsachen werden im Tresor deponiert. Für die Heckgarage wurde ein Regalsystems mit klappbaren Aluminiumkörben entwickelt. Durch die Klapptechnik nimmt das System bei Nichtgebrauch nur wenig Platz weg. Spezielle Haltesysteme fixieren Fahrrädern und sperrige Utensilien. "Ich will mich richtig in die Sitzbank kuscheln und fernsehen aber auch mit Freunden gemütlich beisammensitzen können." Diese etwas ungewöhnliche Forderung gab den Ausschlag für die klassische Sitzgruppenaufteilung mit Halbdinette, Längssitz und integrierbaren Fahrerhaussitzen. Für einen gemütlichen Fernsehabend ist hinter dem Längssitz ein, versenkbarerer Flachbildschirm angebracht. Diese Positionierung ermöglicht einen optimalen Blickwinkel und damit den gewünscht kuscheligen Fernsehspaß.

Ist das Frauenmobil ein anderes Mobil? Das Frauenmobil ist kein Mobil von einem anderen Stern. Es ist nicht der mobile Kleiderschrank in Rosa-Lackierung wie von manchen spitzzüngigen Kommentatoren des Frauenprojektes erwartet. Es ist vielmehr ein Fahrzeugkonzept das durch eine Vielzahl ausgeklügelter Ideen besticht und von großer Praxisorientierung der Entwicklerinnen zeugt. Das Frauenmobilprojekt bestätigt den Kurs von Dethleffs, Kundenerfahrungen ganz direkt in die Entwicklung einfließen zu lassen. "Manche Idee muss von einem Außenstehenden kommen, der etablierte Denkschemata aufbricht", stellt Thomas Fritz zufrieden fest und gibt schon einen Ausblick auf Zukünftiges: "Die effizienten Ergebnisse des Frauenprojektes ermutigen uns, ein neues Kunden-Entwicklungsprojekt anzugehen, bei dem die so genannten Best Ager im Mittelpunkt stehen werden." Ob der "Femotion" in Serie geht, werden die auf den Messen abgefragten Kundenreaktionen mit bestimmen. Sicher ist jedoch schon heute, dass interessante Lösungen des Femotion schon bald in Serienmodellen auftauchen werden. Auf der REISE CAMPING 2006 werden die Konstrukteurinnen selbst am Fahrzeug anwesend sein und über ihr Konzept-Mobil Rede und Antwort stehen. Darüber hinaus findet während der Messe eine Besucherinnenbefragung statt.

Mehr Informationen erhalten Sie auf der REISE CAMPING 2006 (Halle 3, Stand 114) oder im Internet unter
www.dethleffs.de.