Meldung vom 05.03.2009 

Rügener Heilkreide

Weiß wie die Villen der Bäderarchitektur sind auch die Kreidefelsen auf der Insel Rügen – das Gold der Küste.

Knapp 70 Millionen Jahre ist es alt. Dort, wo jetzt Deutschlands größtes Eiland aus dem Meer ragt, gab es damals eine Meeresstraße, auf deren Grund sich im Laufe der Zeit Reste von Kleinstlebewesen abgesetzt haben. Heute wird reine Kreide in einem Tagebau im deutschlandweit einzigartigen Kreidewerk Rügen in Klementelvitz nahe Sassnitz gewonnen und verwöhnt als Rügener Heilkreide zahlreiche Wellnessgäste. Die Felsen an der Küste, das Wahrzeichen der Insel, bleiben natürlich unberührt, denn sie sind Teil des Nationalparkes Jasmund und stehen unter Naturschutz.

1910 entstanden die ersten Kreidebäder in Saßnitz auf Rügen mit deren Hilfe die Kurärzte Gäste kurierten. 1972 wurden die Kreideanwendungen vorerst eingestellt, aber seit Mitte der neunziger Jahre nahmen Hotels und Kliniken die bewährten Rezepte wieder ins Kurprogramm auf. Vermischt mit Wasser, wird die feinkörnige Kreide auf die Haut aufgetragen. Die cremige, warme Packung belastet den Kreislauf weniger als Fango und wirkt angenehm entspannend. Sanft umhüllt die geruchlose Maske den Körper, speichert die Wärme und nimmt Schlackestoffe auf. Angereichert mit Stutenmilch, Honig, ätherischen Ölen oder anderen wohltuenden Zusätzen, entfaltet die Kreide ihr ganzes Potential als natürliches Hautpflegemittel. Auf einer Ruhephase nach der Packung folgt eine Massage und das Einölen – danach ist die Haut samtig und die Seele entspannt. Neben der die Durchblutung fördernden Wirkung findet Kreide Gebrauch bei Verspannungen, Gelenkerkrankungen, Rheuma und Hautproblemen.

Unter zahlreichen anderen haben sich auch die Ostseebäder Sellin und Göhren sowie Putbus und natürlich Sassnitz selbst die Anwendungen mit Rügener Heilkreide auf ihre Wellness-Fahnen geschrieben. Etwas südlich vom Ursprungsort des „weißen Goldes“ der Insel, mitten im Biosphärenreservat Südost Rügen, wartet beispielsweise das Göhrener Hotel Hanseatic Rügen mit Kreideanwendungen in einer großzügigen, behaglichen Wellnesslandschaft auf. Gäste können hier unter anderem ein Rügen-Verwöhnprogramm mit fünf Übernachtungen, einer Heilkreide-Teilkörperpackung und vielem mehr genießen.

Wer nach dem Entspannungserlebnis gern mehr über die wohltuende weiße Kreide erfahren möchte, ist in das Kreidemuseum Gummanz auf Rügen eingeladen, in dem von der Entstehung bis zum Abbau alle Fragen zum Thema Kreide beantwortet werden. Im nahe gelegenen, etwa drei Hektar großen Kreidebruch Gummanz können sich Gäste auf einem Lehrpfad entlang der Küste informieren (www.kreidemuseum.de). Wissenswertes rund um die Rügener Dreikronen Heilkreide, die in vielen Wellness-Tempeln verwendet wird, findet sich auf der Webseite des Vereins Rügener Heilkreide e. V. in Sagard unter www.heilkreide.de.

Heilkreide-Anwendungen verwöhnen Gäste aber nicht nur auf Deutschlands größter Insel. Im Ostseebad Warnemünde beispielsweise können Wellnessurlauber die wohltuenden Anwendungen ebenfalls genießen.


Bild: Rügener Kreidefelsen, Foto: TMV