Meldung vom 08.04.2016 

Wissenschaft erleben im Erfinderland

Unterwegs zu Technik- und Wissenschaftsausstellungen in Baden-Württemberg

Daniel Düsentrieb muss baden-württembergische Vorfahren gehabt haben. Denn bekanntlich nimmt das Land der Tüftler und Erfinder europaweit eine Spitzenstellung in Technologie und naturwissenschaftlicher Forschung ein. Baden-Württemberg ist ein Erfinderland und versteckt diese Tatsache keineswegs hinter Hochschultüren. Vielmehr sind Klein und Groß in vielen Einrichtungen dazu eingeladen, Technik und Wissenschaft zu erkunden, spielerisch und mit viel Spaß zu erleben oder in Museums-Werkstätten das eigene Talent auszuprobieren. Wer weiß, vielleicht entdeckt dabei mancher, dass auch in ihm ein Daniel Düsentrieb steckt.
 
Zeitreise durch die Industrialisierung: Technoseum Mannheim
Das Technoseum Mannheim gehört zu den ganz Großen unter den technischen Museen Deutschlands und wurde bereits mit dem europäischen Museumspreis ausgezeichnet. Von hoch oben wird der Besucher der Dauerausstellung in einer Spirale auf schrägen Ebenen nach unten geleitet und an 200 Jahren Geschichte zu Technologie und Arbeit vorbeigeführt. Dabei geht es höchst lebendig zu, da wird Papier geschöpft und bedruckt, treibt ein Wasserrad den mechanischen Webstuhl an und fährt eine Lokomotive durch den Raum. Besuchermagnet ist die Elementa, wo Mitmachen und Ausprobieren gefragt sind. Wechselausstellungen und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm runden das Angebot des Technik- und Wissenschaftsmuseums ab.
www.technoseum.de
 
Endlich selber Forscher sein: Experimenta Heilbronn
In einem historischen Speicher, mitten auf einer Insel im Neckar, hat die Experimenta Heilbronn ihre Heimat gefunden. Die 150 Exponate der Dauerausstellung laden zum Ausprobieren ein. So heißt es in der Station „E-Werk“ für den Besucher „Bringe Licht ins Dunkel“ und wird in der Station „Werkstatt“ erlebt, wie Technik unsere Welt veränderte. Im „Netzwerk“ ist Kommunikation gefragt, wie sonst könnten hier vier Personen gemeinsam ein Auto steuern? In der letzten Station darf mit Hingabe gespielt werden, denn genau um das Thema Spielen geht es hier. Eingebettet in die Themenwelten ist die „Talentsuche“, bei der an ausgewählten Exponaten getestet werden kann, wo die persönlichen Stärken und Begabungen liegen. Derzeit erhält die Experimenta einen spektakulären Erweiterungsbau des Berliner Architekturbüros Sauerbruch & Hutton, der bis zur Bundesgartenschau 2019 eröffnet werden soll.
www.experimenta-heilbronn.de
 
Mit allen Sinnen erleben: Explo Heidelberg
„Augen und Ohren auf“ heißt es in der Explo Heidelberg. In dem interaktiven Museum werden naturwissenschaftliche Phänomene durch Ausprobieren und Experimentieren veranschaulicht und erklärt. Schon Grundschulkinder erfahren hier, dass Wissenschaft spannend und aufregend sein kann. Optik, Akustik, Mechanik, Physik – in der Explo findet der Besucher im wahrsten Sinn des Wortes durch „Begreifen“ den Zugang zu diesen höchst spannenden Wissenschaften.
www.explo-heidelberg.de
 
Mitmachen erwünscht: Experimenta Freudenstadt
Schon mal in den unendlichen Raum gesehen oder in einer Seifenblase gestanden? Einen gefrorenen Schatten erlebt oder in den Spiegel der Wahrheit geblickt? Wenn nicht, ist die Experimenta Freudenstadt der richtige Ort, um genau dies zu erleben. Ganz gleich, in welchem Alter man ist, in diesem Wissenschaftsmuseum werden physikalische Phänomene spannend veranschaulicht und durch eigenes Ausprobieren verständlich gemacht.
www.experimenta-freudenstadt.de
 
Tradition sichtbar gemacht: Universitätsmuseum Heidelberg
Das Museum der ältesten deutschen Hochschule, der 1386 gegründeten Universität Heidelberg, ist im barocken Gebäude der „Alten Universität“ untergebracht. Es erzählt von der reichen Geschichte der Universität und vom Wandel ihrer Wissenschaftslandschaft über die Jahrhunderte. In Sonderausstellungen wird dem Publikum nahegebracht, wie vielfältig Forschung und Lehre hier betrieben werden. Im ersten Stock kann die prächtige Alte Aula besichtigt werden, die im Stil der Neorenaissance ausgestattet ist. Hier werden in Bildnissen und Büsten bedeutende Persönlichkeiten der Universitätsgeschichte geehrt. In einem Nebengebäude wartet der Karzer auf einen Besuch: Hier verewigten sich die inhaftierten Studenten mit unzähligen Wandmalereien.
www.uni-heidelberg.de/einrichtungen/museen/universitaetsmuseum_beschreibung.html
 
Wissenschaft im Rückblick: Uniseum Freiburg
Mitten in der Altstadt von Freiburg im Breisgau, im ehemaligen Jesuitenkolleg, ist das Universitätsmuseum der Albert-Ludwigs-Universität untergebracht. Im „Uniseum“ werden mehr als 500 Jahre Universitätsgeschichte lebendig. Von den Anfängen der deutschen Universitätslandschaft im 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von den Geistes- über die Natur- bis zu den angewandten Wissenschaften, von den Freizeitaktivitäten der Studierenden über den Karzer bis zum „Who is who“ ehemaliger Absolventen entfaltet sich der gesamte Kosmos der Freiburger Universität.
www.uniseum.uni-freiburg.de
 
MUT zu vielfältiger Forschung: Museum der Universität Tübingen
„MUT“ steht für das dezentrale Museum der Universität Tübingen. Es versteht sich als Dachorganisation, die die vielfältigen Sammlungen aus den verschiedensten Wissenschaftseinrichtungen der Universität miteinander verbindet und sowohl zu Studienzwecken wie auch für die breite Öffentlichkeit aufbereitet. Nirgendwo sonst in Deutschland können so viele Wissenschaftssammlungen besucht werden wie in Tübingen. Und auch die Qualität der Sammlungen bringt dem MUT eine Spitzenposition ein. In den einzelnen Ausstellungen werden weltweit einzigartige archäologische Schätze und epochemachende Untersuchungsgeräte gezeigt, wird die Wiege der Biochemie präsentiert und einstmals revolutionäre Computertechnologie vorgestellt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wechselausstellungen, die einen ungewöhnlichen Blick auf die reichen Bestände der Universitätssammlungen werfen.
www.unimuseum.uni-tuebingen.de
 
Medien interaktiv entdecken: ZKM Karlsruhe
Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe ist eine der ersten Kulturinstitutionen, die nicht nur Kunst aller Medienarten und Gattungen unter einem Dach vereint, sondern gleichzeitig auch Produktionsstätte für Künstler und Wissenschaftler ist. Ergebnis ist eine faszinierende Themenvielfalt: Diese reicht von Malerei über App Art bis zu Tanz, Fotografie, Musik und Computerkunst. In wechselnden Ausstellungen greift das ZKM aktuelle Entwicklungen in Kunst und Technik auf, gibt einen Einblick in Kultur und Gesellschaft und hinterfragt das Mediengeschehen kritisch. Die Besucher können dabei nicht nur visuell Kunst entdecken, sondern auch interaktiv mitwirken. In Workshops lernen sie etwa, wie man sein Handy „funkdicht“ verpackt und wie digitale Kunstwerke entstehen. Auch ganz junge Tüftler können sich hier ausprobieren und zum Beispiel selbst gebaute Roboter um die Wette fahren lassen.
www.zkm.de