Meldung vom 05.09.2007 

Qualitätsradeln schafft Arbeitsplätze

Fahrradparadies Belgisch Limburg beweist wirtschaftliches Potenzial des Radtourismus

Rund fünf Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet die Tourismusbranche nach Schätzungen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit Fahrradurlaubern. Durchschnittlich werden für eine Radreise 1.169 Euro ausgegeben. Auch aus der Schweiz gibt es Positives zu vermelden: Radtouristen gaben dort 2004 insgesamt 130 Millionen Franken (ca. 80 Millionen Euro) aus und übernachteten eine halbe Million mal in Hotels und anderen Quartieren. Die Schweiz präsentiert sich seit Jahren als Vorreiter mit ihrem nationalen Routennetz "Veloland Schweiz".

Neue Ergebnisse aus Belgien belegen jetzt das Potenzial des Radtourismus. Im Nordosten des Landes hat sich die Provinz Limburg als "Fahrradparadies" einen Namen gemacht - und sorgt damit für mehr Beschäftigung. Nach der letzten Studie der belgischen Tourismusmarketingorganisation Toerisme Vlaanderen bewerten Radtouristen das Radfahren im Fahrradparadies Limburg durchschnittlich mit 9 Punkten (10 = sehr gut). Basis für dieses Ergebnis sind die hohe Wegequalität, ein innovatives Orientierungssystem und zahlreiche Serviceeinrichtungen.

Dies macht sich auch bei den Gästezahlen bemerkbar: Im Frühling 2007, von Januar bis Mai, zählte der Tourismusverband Limburg 763.760 Radfahrer auf dem über 1800 Kilometer langen Fahrradroutennetz. Das sind 50 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum (491.402).

Limburg zeigt beispielhaft, was bei konsequenter Förderung des Radtourismus möglich ist: Der Zuwachs an Touristen führt zu wirtschaftlichem Aufschwung und schafft Arbeitsplätze im Unterkunfts- und Gaststättengewerbe. Es ist allerdings auch das Fahrradroutennetz selbst, das für mehr Beschäftigung sorgt, denn zu dem durchdachten Konzept gehört eine konsequente und zuverlässige Wartung des gesamten Netzes durch inzwischen 18 Mitarbeiter.

Schon seit Jahren halten täglich drei Wartungsteams der Provinz das Fahrradroutennetz in gutem Zustand. Sie füllen Löcher auf, schneiden herunterhängende Zweige ab, ersetzen Wegmarkierungen, legen bei Bauarbeiten Umleitungen an. Andere Mitarbeiter sorgen für Sauberkeit auf den Strecken und die gute Erkennbarkeit der zahlreichen Wegemarkierungen. Gerade letztere sind eine der großen Stärken des Fahrradroutennetzes in Limburg: Das sogenannte "Knotenpunktsystem" weist jeder Kreuzung aus Teilstrecken eine bestimmte Nummer zu und macht die Orientierung während der Tour so zum Kinderspiel.

Für den ADFC ist das Fahrradparadies Belgisch Limburg auch für die deutschen Radfernwege ein gutes Beispiel. ADFC-Bundesvorsitzender Karsten Hübener: "Auch in Deutschland steckt viel mehr Potenzial für den Fahrradtourismus. Die deutsche Politik sollte sich ein Beispiel an Limburg nehmen. Vor allem fehlt eine bundesweite Koordinierung, mit der ein Fahrradroutennetz in einheitlicher, nutzerfreundliche Qualität umgesetzt werden kann."

Mehr Infos zum Radreisen in Limburg gibt es beim ADFC unter
www.adfc.de/759_1 oder unter www.radflandern.com/limburg.