Zugleich rief der Club die Verkehrsverbünde in Deutschland dazu auf, eine möglichst einheitliche und unbürokratische Verfahrensweise bei der Fahrpreiserstattung zu praktizieren. Laut ACE mussten wegen des jüngsten Ausstands bei der Bahn Millionen Pendler auf ihr Auto umsteigen. Ihnen entstanden dabei zusätzliche Kosten von insgesamt mehr als 10 Millionen Euro, schätzte der Club.
In der Frage der anteiligen Erstattung von Zeittickets wies der ACE auf mögliche Komplikationen hin, weil an Verkehrsverbünden neben der Bahn in aller Regel weitere meist kommunale Verkehrsunternehmen beteiligt sind. Der Club berichtete, streng rechtlich gesehen könnten sich Verkehrsverbünde der anteiligen Fahrpreiserstattung immer dann entziehen, wenn aufgrund der Verflechtung im Verkehrsverbund eine Beförderung mit anderen Verkehrsmitteln unabhängig von der bestreikten Bahn möglich gewesen wäre. Beim Stuttgarter Verkehrsverbund VVS erfolge die Erstattung zudem auch nur dann, wenn der Streik ununterbrochen mindestens einen ganzen Tag lang dauerte. In diesem Fall betrage bei einem Monatsticket die Gutschrift ein Dreißigstel vom Preis, teilte der Club mit. Er geht davon aus, dass Pendlern beim Umstieg aufs Auto immer zusätzliche Kosten entstehen. Für einen Autokilometer müssten unter Einbeziehung sämtlicher Faktoren durchschnittlich 81,5 Cent veranschlagt werden. Berufspendl
er im Nahverkehr legten täglich im Durchschnitt rund 13 Kilometer zurück. Rein rechnerisch ergebe sich daraus eine Mehrbelastung von 10,60 Euro pro Umsteiger.
Der ACE erneuerte seinen Vorschlag, bei Bahnstreiks mehr Fahrgemeinschaften zu bilden. Mehrbelastungen von Straße und Umwelt könnten auf diese Weise ebenso vermieden werden wie zusätzliche Kosten.