Schnäppchenjäger, die auf sinkende Gebrauchtwagenpreise für dieselgetrieben Fahrzeuge hoffen, sollten ebenfalls eine genaue Kalkulation anstellen. Noch stärker als in der Vergangenheit müssen die höheren Kosten für Kfz-Steuern und –Versicherung in die Berechnung einbezogen werden, damit die Freude über den vermeintlich günstigen Kauf nicht schnell in Frustration umschlägt.
Berücksichtigt werden sollte dabei auch, dass die aktuellen Dieselpreise nach Ansicht der Ölexperten vom Mineralölverband in Hamburg noch längst nicht den Höchststand bedeuten. Nachdem der Dieselpreis in dieser Woche mit durchschnittlich 1,52 € pro Liter erstmals das gleiche Niveau wie die Benzinpreise erreichte, ist davon auszugehen, dass Diesel auf lange Sicht sogar teurer sein wird, als Benzin. Der wachsende Dieseldurst der USA sowie ein signifikant steigendes Güterverkehraufkommen in Europa, das nahezu ausschließlich mit dieselgetriebenen LKWs bewältigt wird, unterstreichen die Preisprognosen.
Bei großvolumigen Oberklassemodellen oder Sports Utility Vehicles (SUVs) ist nach Ansicht der AvD-Experten nicht mit einem Einbruch der Gebrauchtwagenpreise zu rechnen. Deren Kundschaft ist traditionell weniger preissensibel, als die Fahrer von Produkten aus den Volumensegmenten. Zudem ziehen die schweren Fahrzeuge ihre Komfortvorteile im Fahrbetrieb, für die der anspruchsvolle Kunde auch deutlich höhere Kaufpreise akzeptiert, oftmals aus den dieselspezifisch hohen Drehmomenten.