Ab hinter die Leitplanke
Wenn man merkt, dass mit dem Wagen nicht mehr weitergefahren werden kann, sollte umgehend das Warnblinklicht eingeschaltet werden und der Wagen zunächst einmal an einer sicheren Stelle – möglichst in einer Pannenbucht oder auf dem Seitenstreifen – zum Halten gebracht werden. „Wenn das Fahrzeug steht, ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Insassen das Fahrzeug sofort verlassen – und zwar grundsätzlich über die Seite, die der Fahrbahn abgewandt ist“, erklärt Andreas Hölzel, Sprecher beim ADAC. „Kinder sollten keinesfalls alleine aussteigen und Hunde auf jeden Fall angeleint werden, damit sie nicht über die Straße laufen.“ Ganz wichtig: Alle Personen sollten sich möglichst sofort hinter die Leitplanke begeben, um vor dem fließenden Verkehr sicher zu sein. „Auch die Absicherung der Unfallstelle ist natürlich enorm wichtig. Das bedeutet, die Warnweste muss angelegt und das Warndreieck aufgestellt werden. Auf Landstraßen sollte das Warndreieck mindestens 100 Meter, auf Autobahnen etwa 150 Meter vor dem defekten Fahrzeug aufgestellt werden. Hier kann man sich übrigens gut an den Begrenzungspfosten orientieren – der Abstand zwischen vier Pfosten entspricht genau 150 Metern“, erklärt Hölzel.
Hilfe holen – aber richtig
Damit möglichst schnell Hilfe vor Ort ist, ist es wichtig, präzise Angaben zu Standort und Fahrzeug zu machen. „Bei welcher Hilfezentrale man auch anruft, man sollte zuerst einmal die Nummer der Bundesstraße oder Autobahn angeben, auf der man sich befindet, zur Not reichen auch Angaben zur Strecke wie „Autobahn München – Stuttgart“. „Unbedingt nennen muss man natürlich auch die Fahrtrichtung, damit die Helfer auch auf der richtigen Seite suchen – das wird in der Aufregung schon mal leicht vergessen“, weiß Marion Pieper-Nagel vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Auf der Autobahn können auch die Autobahnkilometer, das sind die kleinen blauen Tafeln am Fahrbahnrand, hilfreich bei der Standortbestimmung sein. Ansonsten sollten Fahrzeugtyp und -farbe, das Autokennzeichen sowie eine Handynummer für Rückfragen genannt werden. Angaben zur Pannenursache sind für die Helfer ebenfalls nützlich. „Wenn man kein Handy dabeihat, sollte man zur nächsten Notrufsäule gehen. Diese stehen auf Bundesstraßen im Abstand von etwa zwei Kilometern. In welcher Richtung sich die nächstgelegene Säule befindet, kann man an den kleinen schwarzen Pfeilen auf den Leitpfosten erkennen. Wie die Notrufsäulen funktionieren, ist auf dem Gehäuse ausführlich beschrieben“, erklärt Andreas Hölzel.
Ein falscher Schritt kann tödlich sein
Das A und O nach einer Autopanne ist, stets genügend Abstand zur Fahrbahn zu halten. Besonders auf Autobahnen, auf denen Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, wird man häufig erst sehr spät gesehen. Kommt man der Fahrbahn zu Nahe, kann man schnell von einem Wagen erfasst werden. „Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, die Autobahn zu überqueren, um vielleicht zu der auf der anderen Seite gelegenen Notrufsäule zu kommen. Das ist nicht nur streng verboten, sondern auch lebensgefährlich. Man kann die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge nur sehr schwer abschätzen. Wird man von einem Wagen erfasst, bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch die Fahrzeuginsassen in Gefahr“, warnt Marion Pieper-Nagel.
Gut vorbereitet ist halb gewonnen
Gerade wer viel mit dem Auto unterwegs ist, sollte sein Fahrzeug regelmäßig zur Wartung bringen – damit lassen sich schon eine Menge Risikofaktoren ausschließen. So sind beispielsweise Bremsflüssigkeit, Kühlwasser und Motoröl regelmäßig zu prüfen. Andreas Hölzel rät: „Im Fahrzeug mitführen sollte man auf jeden Fall die Bedienungsanleitung des Wagens. Diese beinhaltet auch immer eine Auflistung möglicher Fehlerquellen beziehungsweise erklärt, wie mögliche Störungen schnell behoben werden können. Mit ins Auto gehören ansonsten natürlich Warndreieck, Verbandskasten und möglichst eine Warnweste. Außerdem sollten ein einsatzfähiges Reserverad, ein Wagenheber, Abschleppseil, Starthilfekabel, eine Taschenlampe, Handschuhe sowie ein Set mit Ersatzglühlampen nicht fehlen.“ Auch die Teilnahme an einem Pannenhilfekurs ist eine gute Vorbereitung für den Ernstfall. In solchen Kursen lernt man sein Fahrzeug detailliert kennen: Es werden nützliche Handgriffe gezeigt und ein Blick unter die Motorhaube geworfen.