Bis man im geeinten Europa verlässliche statistische Daten bekommt, dauert es. Jahre später weiß man dann, wie die Campingsaison verlaufen ist. Besser, man hat zeitnahe Ergebnisse. Diese liefern die LeadingCampings, der einzige Europa weit agierende Zusammenschluss von Premium-Campinganlagen. Verteilt von Schweden im Norden bis zum Süden Spaniens und von der französischen Atlantikküste im Westen bis knapp vor der tschechischen Grenze im Osten spüren die LeadingCampingsfrühzeitig, wie sich das Jahr campingtouristisch auf europäischer Ebene entwickeln wird.
Das Jahr 2008 hielt allgemein ungünstige Bedingungen für den Saisonstart bereit: Extrem frühe Osterfeiertage lockten - von den Wintersportfans abgesehen - noch nicht allzu viele Camper ins Freie. Ein April ohne lange Wochenenden und die Ballung von Feiertagen wie 1. Mai und Christi Himmelfahrt auf ein einziges Datum schränkten die Reisemöglichkeiten zudem deutlich ein. Während der Pfingstferien wiederum sorgte Petrus für Unbill: Nur im Norden zeigte sich der Mai als Frühsommer, ein fest sitzendes Adriatief hielt den Süden lang unter Wolken, aus denen es auch ergiebig regnete.
Die LeadingCampingsmachten im Wortsinne das Beste daraus: Denn es zeigte sich einmal mehr, dass Angebote, die wetterunabhängig machen, vom Gast besonders geschätzt und honoriert werden. Klim Strand Camping im Norden Jütlands konnte dank seiner neugeschaffenen Indoor-Spielwelt, dem umgebauten Hallenbad und der neuen Wellnessangebote mehr Gäste verbuchen als im Vorjahr. Die frühen Osterferien brachten eine gute Belegung – so zum Beispiel am Südsee Camp und am Alfsee Ferienpark, selbstverständlich auch in den Wintersportrevieren Zillertal (Camping Aufenfeld) und Dolomiten (Caravan Park Sexten). Der April war wegen des schlechten Wetters allgemein magerer. Selbst im Wintersport-Paradies Sexten wurde der Schnee im April lästig, denn der Liftbetrieb war kalenderplanmäßig eingestellt worden. Die langen Wochenenden wie Himmelfahrt und Pfingsten brachten sehr vielen Leadings eine hundertprozentige Auslastung. Im Union Lido an der Adria kämpfte das vollzählig und motiviert angetretene Animationsteam gegen Dauerregen und kühle Temperaturen, um die Gäste bei Laune zu halten. Die schlechte Witterung führte aber trotz allen Engagements der Mitarbeiter auch zu einigen Campern, die aufgaben und abreisten – so auch am Seecamping Berghof in Kärnten. Kur- und Wellnessangebote liefen indes sehr gut, wie W. Hartls Kur- und Feriencamping Dreiquellenbad oder Camping Hopfensee vermelden.
Differenzierte Betrachtung verdienen die Gästeströme: Mit das internationalste Publikum hat die LuxOase vor den Toren Dresdens. Das Kulturangebot der Region lockt neben Menschen aus allen Ländern Europas auch Neuseeländer, Amerikaner und Asiaten in nennenswerter Anzahl. Klassische Haupt-Quellmärkte der LeadingCampingsbleiben jedoch Deutschland und die Niederlande. Europacamping Nommerlayen meldet einen Belegungsverlust gegenüber 2007 von 50% für Christi Himmelfahrt, da die niederländischen Maiferien und Christi Himmelfahrt in der gleichen Woche waren und deshalb die zweite Reisewelle von Christi Himmelfahrt fehlte. Camping Tempelhofan der niederländischen Nordseeküste bestätigt dies, freut sich aber über die 100%-Belegung an Himmelfahrt und Pfingsten.
Die niederländischen Gäste machten auch Camping Le Brasilia in Südfrankreich glücklich, sie kamen in stärkerer Zahl als im Vorjahr. Das Plus an Niederländern kompenisert dort das Minus an Deutschen, die sich einmal mehr rar machten. Eine starke Segregierung der Quellmärkte ist ein Trend, der sich nun schon mehrere Jahre fortsetzt. Generell gibt es einen Trend zum Urlaubmachen im eigenen Heimatland. Die Franzosen hielten es schon immer so, aber jetzt zeigt sich: Dänen campen gern in Dänemark und Deutsche gern in Deutschland. Nur die Niederländer sind reisefreudig wie eh und je, ihre Liebe gilt ungebrochen Italien und Spanien.
Insgesamt ist die Buchungssituation für den Sommer 2008 auf allen LeadingCampingsermutigend. Die teils hohen Tarifabschlüsse nach langen Nullrunden-Jahren lassen besonders die deutschen Camper offensichtlich gern an Premium-Urlaub denken. Auf allen LeadingCampingssind Komfortparzellen durchweg besser gebucht als Einfach-Stellplätze. Inwieweit allerdings die Rekord-Benzinpreise kurzentschlossene Camper, die nicht frühzeitig buchen, dazu anhalten, den Reiseradius enger zu zirkeln, bleibt abzuwarten.
Gewissheit gibt es eben doch erst nach Jahren, wenn die statistischen Daten vorliegen.