Endlich war es soweit: Das Kajak, das die Kinder des Horts der Malteser Freizeit Potsdam in Handarbeit gefertigt hatten, wurde zu Wasser gelassen und getauft. Je zwei Stunden pro Woche hatten sie seit letzten Herbst dafür reserviert: Für ihr Kajak, das am Wochenende vom 13. und 14. September auf den Namen „Kids-Club-Power“ getauft wurde. Natürlich mit Sekt und allem drum und dran. Dafür hatte sich die Gruppe einen besonders schönen Standort ausgesucht: den Templiner See am Campingpark Sanssouci, wo die Gruppe auch in Zelten übernachtete. Das Wetter und die Laune der Kinder und ihrer Betreuer spielten mit, so dass das Wochenende für alle ein besonderes Erlebnis wurde. Wie die Inuits hatten die Kinder unter Anleitung von Jens Reinicke ein Kajak nur aus Holz und einem Hanfstoff zusammengebaut, ohne Nägel oder andere Metalle. Zusammengebaut war das Kajak im Malteser Treffpunkt Freizeit in Potsdam am Neuen Garten worden. Dort hatten sie auch den Stoff über die schöne lackierte Holzfläche gezogen, und weil bei einem solchen Boot alles ganz hauteng ist, war das ein gewaltiges Ziehen und Schieben gewesen, bis der Hanfstoff über dem Schiff gewesen war. Viel gelacht wurde dabei, aber die Kinder haben auch viel gelernt. Und natürlich waren alle ganz aufgeregt, als es nun daran ging, das Boot auch zu erproben. Auf richtigem Wasser im Campingpark Sanssouci am Templiner See, der eine Havelausbreitung ist.
Die sechs Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren, vier Mädchen und zwei Jungs, waren „voll begeistert“. Und sie lernten dann auch gleich, mit ihrem Kajak umzugehen. Dieter Lübberding, Geschäftsführer des Campingparks Sanssouci, hatte Sekt spendiert und Saft, damit es auch eine ordentliche Taufe würde. Natürlich wollte man auf das glänzende und empfindliche Holz keine Sektflasche werfen und tröpfelte ein paar Sektspritzer darauf und dann war es soweit — Kids-Club.-Power ging zu Wasser. Und siehe da, es schwamm, blieb oben und machte sogar die Rolle mit. Die gehört nämlich zur Standardausbildung aller Kajakfahrer, sie müssen lernen, das Boot wieder hochzukriegen, wenn es sich gedreht hat und sie kopfunter im Wasser sind. Aber sie haben auch gelernt, unter Wasser aus dem Boot auszusteigen, denn manchmal will die Rolle nicht glücken, da muss man halt unter Wasser aussteigen. Damit nichts Schlimmes passiert, trugen Johanna, Julian, Laura, Robert, Mareitte und Elisa die orangefarbene Schwimmweste. Und sie lernten auch, auf dem Boot zu stehen. Das wackelte derart, dass Julian, der als Erster hatte auf das Boot steigen dürfen, sich schnell mal zum „Wackelkönig“ ernannte. Dagegen hatte die anderen nichts, sie wollten, wenn schon König, dann einer ohne Wackeln werden. Natürlich schwamm zunächst auch ein bisschen Angst mit, denn es bedarf erst mal eines Gefühls für das Boot und sein Hin- und Hergleiten, bevor man wie ein Fisch im Wasser auf dem Wasser schwimmt. Deshalb gab es auch immer ein Begleitboot, das in der Nähe war. Aber es passierte zum Glück gar kein Unglück, und alle waren abends rechtschaffen müde, als es zum Essen ging. Hatten die Wartenden doch, während die anderen ihr Kajutenglück ausprobierten, ausgiebig den Campingpark eigenen Spielplatz ausprobiert und sich ganz schön ausgetobt. Die Eltern waren gekommen und aßen mit, dann gab es eine Runde „Schwedenschach“ und zum Einschlafen tolle Trollgeschichten. Am Sonntagmorgen dann ging es wieder aufs Wasser, die Gruppe fuhr zu einer Insel, die sie ganz neu für sich entdeckte und wieder zurück zum Campingpark, wo es dann auch bald ans Zeltabbauen ging. Alle waren glücklich und stolz auf ihre Arbeit, aber die Kinder waren abends dann auch froh, wieder in ihren eigenen Betten zu schlafen.
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