Die Forderung von Wirtschaftsminister Michael Glos und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, Autohersteller aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage nicht zusätzlich mit Klimaschutzauflagen zu belasten, entblöße nicht nur die klima- sondern auch die arbeitsmarktpolitische Kurzsichtigkeit der CSU-Politiker.
*Glos und Seehofer reihen sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Riege derjenigen ein, die der Autolobby nach dem Mund reden. Im Autoland Deutschland soll der Klimaschutz aufgrund der Finanzkrise aufs Abstellgleis geschoben werden. Doch damit schneiden sich die Politiker doppelt ins Fleisch: Verschlafen wir dringend notwendige Innovationen für umweltfreundlichere Autos, heizt das nicht nur das Klima weiter an. Dann wird auch der Wirtschaftsstandort Deutschland leiden", kritisiert Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender.
Nicht ein CO2-Grenzwert von 120 Gramm ab 2012 vernichte Arbeitsplätze, wie Seehofer glauben machen wolle. Im Gegenteil sei ein strenger Grenzwert unverzichtbar, um die Autoindustrie zukunftsfähig zu machen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, so der VCD. Absatzprobleme und der Verlust von Arbeitsplätzen drohe der deutschen Automobilindustrie hingegen, wenn sie wie bisher auf große und spritfressende Pkw setze. Dies zeige auch der Fall General Motors.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: *Seit Jahren bremsen die deutschen Autobauer den dringend notwendigen Wandel hin zu klimaschonenden Fahrzeugen. Und das, obwohl sie fette Gewinne eingefahren haben und auch in diesem Jahr wieder Rekordergebnisse anstreben. Wer jetzt kurzfristig denkt und die Autoindustrie durch viel zu lasche Vorgaben schützen zu müssen meint, ist am Ende mitverantwortlich für die hohen Folgekosten des Klimawandels und für langfristige Absatzprobleme einer ganzen Branche."