Meldung vom 27.03.2009
Die Kraniche sind da
Balztänze sind an der Küste und in der Mecklenburgischen Seenplatte zu beobachten
Die Kraniche sind da: Wer jetzt nach Mecklenburg-Vorpommern reist, kann ein außergewöhnliches Naturschauspiel aus Balletttänzen, Verbeugungen, Sprüngen und Verfolgungsjagden beobachten - den Hochzeitstanz der Kraniche. Aktuell rasten laut Aussagen des Leiters des Kranich-Informationszentrums, Dr. Günter Nowald, 3.000 Kraniche in der Region des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. "In den nächsten Tagen wird sich deren Anzahl noch einmal mehr als verdoppeln, sodass wir Ende März etwa 8.000 Kraniche hier zählen werden", sagte er.
Die "Vögel des Glücks" machen auf ihrem Weg von den Überwinterungsgebieten in Spanien und Südfrankreich zu den Brutgebieten in Südschweden, Norwegen und Finnland Zwischenstation an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sowie in der Mecklenburgischen Seenplatte. Einige Tiere paaren sich bereits vor dem Weiterflug. Dabei vollführen sie den Balztanz - ein Paarungsritual, das Urlauber an verschiedenen ausgewiesenen Stellen miterleben können. Als Ausgangpunkt für Beobachtungen bietet sich das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf nahe der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst an. Eine Dauerausstellung gibt Auskunft über das Leben der Kraniche, den Kranichzug und Beobachtungsplätze wie in den Orten Günz oder Hohendorf. Ein Film ergänzt die Ausstellung. Der Eintritt ist frei. Im Herbst können die Vögel vor Ort auf ihrem Rückweg in die Überwinterungsgebiete beobachtet werden. Dann legen bis zu 70.000 Kraniche aus Skandinavien, dem Baltikum und Polen gleichzeitig einen Zwischenstopp an der deutschen Ostseeküste ein.
Weitere Informationen: www.kraniche.de
Auch etwas weiter südlich, im Müritz-Nationalpark, sind die fliegenden Frühlingsboten bereits gesichtet worden. "Größere Trupps und Paare sind auf den Feldern und Wiesen um Goldenbaum, Kratzeburg, Granzin, Speck, Schwarzenhof und Federow zu beobachten. Die Niederung des Zotzensees ist ebenfalls ein beliebtes Kranichbrutgebiet", so Hendrik Fulda, Pressesprecher beim Nationalparkamt Müritz. "Etwa 40 Brutpaare halten sich zur Zeit im Müritz-Nationalpark auf", erklärte Hans-Jürgen Jessel vom Nationalpark-Service in Federow, dem Eingangstor zum Nationalpark. Im Müritz-Nationalpark brüten seinen Angaben zufolge insgesamt etwa 90 Paare. Ab 1. April bietet der Nationalpark-Service täglich um 11.00 Uhr Adler- und Kranichführungen an.
Weitere Informationen unter www.nationalpark-servivce.de.
Foto: Europarc Deutschland, Bruno Dittrich