Dr. Reinhard Cuny, Referatsleiter Regionale Strukturpolitik, Programmentwicklung, Tourismus, wirtschaftsnahe Infrastruktur im Hessischen Wirtschaftsministerium, überreichte am Donnerstag in Vertretung von Wirtschaftsminister Dieter Posch im Nationalparkzentrum Kellerwald in Vöhl-Herzhausen die Urkunden.
„Qualitätsverbesserung und Nachhaltigkeit des touristischen Angebots sind wichtige strategische Ansätze der hessischen Tourismuspolitik“, sagte Cuny. Mit ihrer Teilnahme zeigten die Betriebe, dass Ökologie sehr gut mit Ökonomie und Dienstleistungsqualität harmonieren könne. Auf diese Weise würden die Campingplätze zum Vorbild für einen nachhaltigen Tourismus. Das Projekt wurde vom Hessischen Wirtschaftsministerium mit Fördermitteln in Höhe von 75.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.
Christopher Todd von der Generaldirektion Regionalpolitik in der Europäischen Kommission betonte bei der Überreichung der Zertifikate an die Campingunternehmen, dass das hessische Projekt ECOCAMPING sehr gut in die Nachhaltigkeitsstrategie des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung eingebunden sei. In Hessen werden aus diesem Fonds im Zeitraum von 2007 bis 2013 insgesamt 263 Millionen Euro für die Förderung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung eingesetzt. Neben Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei Betriebsberatung, Gründung und Wachstum werden Maßnahmen gefördert, die die Innovationsfähigkeit von Unternehmen verbessern, sowie – als dritter Schwerpunkt des Programms – Investitionen zur Stärkung der Entwicklungspotenziale insbesondere in den strukturschwächeren Landesteilen.
Kernstück des Projektes ECOCAMPING in Hessen waren individuelle Beratungen vor Ort. Campingunternehmer und ECOCAMPING-Berater analysierten gemeinsam die Situation auf dem jeweiligen Campingplatz und planten erforderliche Maßnahmen. Zusätzlich wurden in sechs ganztägigen Basisworkshops Campingunternehmer und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen qualifiziert. Auf dem Programm standen der effiziente Umgang mit Energie und Wasser, Abfallvermeidung und -verwertung und der gezielte Einsatz von umweltverträglichen Reinigungsmitteln. Auch auf die Themen naturverträgliche und gästefreundliche Platzgestaltung einschließlich Barrierefreiheit wurde viel Wert gelegt. Des Weiteren wurde das Wissen der Campingunternehmer in Marketing und Kommunikation erweitert.
Über den Verlauf des Projektes äußerte sich auch Jörg Steimer vom Landesverband der Campingplatzunternehmer in Hessen e.V. (VCH), selbst Campingunternehmer und Projektteilnehmer, sehr positiv: „Die Einführung von ECOCAMPING ist ein echter Gewinn für unsere Campingplätze und nicht zuletzt für die Weiterentwicklung des Tourismus in Hessen. – Denn, wir leben mit der Natur!“
Auch Wolfgang Pfrommer, stellvertretender Geschäftsführer des ECOCAMPING e.V., war über das Projekt in Hessen begeistert: „Die Campingunternehmer zeigten überdurchschnittliches Engagement und brachten sich mit innovativen Ideen ein. Die gute Zusammenarbeit mit dem VCH als Träger des Projekts hat die Planung und den Ablauf sehr erleichtert.“ Nach der erfolgreichen Einführung von ECOCAMPING werden zukünftig alle drei Jahre die geplanten Maßnahmen bei weiteren Beratungen überprüft. Der ECOCAMPING e.V. sorgt damit für eine langfristige Sicherung der neu geschaffenen Qualität auf den ausgezeichneten Campingplätzen.
Die Auszeichnung der Campingunternehmen fand im Nationalparkzentrum Kellerwald statt, welches ebenfalls erst durch den Einsatz europäischer Regionalfördermittel in Höhe von 1,2 Mio. Euro realisiert werden konnte. „Das Nationalparkzentrum Kellerwald ist ein weiteres hervorragendes Beispiel für die Verbindung von nachhaltiger Tourismusentwicklung und dem Schutz des natürlichen Reichtums der Region“, hob Christopher Todd abschließend hervor.
Weitere Informationen unter www.hessencamping.de und www.ecocamping.net sowie www.efre.hessen.de.