Zum dritten Mal in Folge ruft der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem Bundesverband der Grünen Liga dazu auf, auf den Kauf von Feuerwerkskörpern zumindest teilweise zu verzichten und dafür in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. Mit der Botschaft "Bäume statt Böller" regen die Initiatoren zum Kauf von Waldaktien zum Einzelpreis von zehn Euro an, wodurch jeweils zehn Quadratmeter Fläche aufgeforstet werden können. Aus dem Erlös von Waldaktien konnten in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen bereits acht so genannte Klimawälder eingerichtet werden. "Die Waldaktie ist die saubere Alternative zum Silvesterknaller", erklärte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes. Wer zehn Euro seines Budgets für das Jahresendfeuerwerk in eine Waldaktie investiere, tue etwas Gutes für die Umwelt, indem er Müllberge, Lärm und vor allem den Ausstoß von Kohlendioxid reduziere und gleichzeitig in die gute Luft der Zukunft investiere. "Auf eine kurze Formel gebracht heißt das: Bäume statt Böller für ein grünes Gewissen zum Jahreswechsel", erklärte Fischer.
Nach Angaben des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI) verpulverten die Deutschen zum Jahreswechsel 2008/2009 Feuerwerk im Wert von 109 Millionen Euro. Für das bevorstehende Jahresende erwartet der Verband einen Umsatz in ähnlicher Höhe. Die deutschlandweit dabei ungefähr verbrauchten 10.000 Tonnen Feuerwerk setzen einer im Auftrag der Allianz Versicherung erstellten Studie zufolge etwa 2.300 Tonnen Kohlendioxid frei, sodass statistisch gesehen zu Silvester auf jeden Bundesbürger rund 25 Gramm CO2 entfallen. "Umso größer ist der Nutzen der Waldaktie", so Bernd Fischer. Die auf zehn Quadratmetern gepflanzten Bäume sind in der Lage, 850 Kilogramm Kohlendioxid zu binden. Dies ist so viel, wie von einer vierköpfigen Familie im vierzehntägigen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern samt An- und Abreise durchschnittlich produziert wird.
Der Bundesvorsitzende der Grünen Liga, Klaus Schlüter, lobte den Projektansatz der Waldaktie. Die Natur sei ein guter Partner beim Klimaschutz. "Bei der Aktion ‚Bäume statt Böller’ kann sich jeder für ein Jahrhundert Natur entscheiden - anstatt für vergänglichen Blitz und Donner zum Jahreswechsel. Die Wälder Mecklenburg-Vorpommerns binden nicht nur klimaschädliche Stoffe und Staub. Als natürliche Lebensräume garantieren sie auch einen Erholungswert, den wir zukünftigen Generationen erhalten müssen."
Das Projekt Waldaktie wurde vor zwei Jahren vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes sowie der Landesforstanstalt ins Leben gerufen. Inzwischen wurden im Natururlaubsland Mecklenburg-Vorpommern fast 10.000 Waldaktien verkauft. Neben den acht bestehenden Klimawäldern sind für 2010 weitere Klimawälder im Bereich der Mecklenburgischen Ostseeküste, auf Rügen und in der Mecklenburgischen Seenplatte in Planung. Bei Pflanzaktionen am 25. April 2010, dem Tag des Baumes, und am 23. Oktober 2010 haben Waldaktionäre die Möglichkeit, die Bäume selbst in die Erde zu setzen. Zu den prominenten Waldaktionären gehören unter anderem das "Tatort"-Ermittlerduo Axel Prahl und Jan Josef Liefers, die Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern Sylvia Bretschneider und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Kürzlich hatte Berlins Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) vorgeschlagen, die Fläche des 2011 still gelegten Flughafens Tegel über den Verkauf von Waldaktien an Fluggäste aufzuforsten.
Waldaktien als Alternative zu Silvesterknallern können unter
www.waldaktie.de bestellt werden.