2009 war kein normales Reisejahr. Die weltweite Wirtschaftskrise verhinderte ein weiteres Wachstum in der überwiegend erfolgsverwöhnten Touristikbranche. Innerdeutsch kompensierte eine überdurchschnittliche Zunahme privater Urlaubsreisen der Deutschen im eigenen Land die Einbußen der ausländischen Gäste.
Campingtourismus auf dem Vormarsch
Vor allem die Campingplätze haben 2009 vom starken Trend zum Inlandsurlaub profitiert. So stieg die Anzahl der Übernachtungen auf den Campingplätzen laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 25,0 Millionen. Ingesamt blieben die Übernachtungen in gewerblichen Betrieben (einschließlich Touristik-Camping) mit 368,9 Millionen Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr stabil. Dennoch zeigt eine differenzierte Betrachtung, dass derGeschäftsreisen- und Tagungsmarkt mit Einbußen zu kämpfen hatte. Hinzu kommt, dass im letzten Jahr 3 Prozent weniger Übernachtungen durch ausländische Gäste — vor allem aus Übersee — getätigt wurden. Eine Entwicklung, welche sich bereits ab Mitte 2008 abzeichnete.
Deutsche verreisen auch 2010
Laut der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen wächst die Urlaubslust in 2010 auf einem höheren Niveau als vor einem Jahr. „Die Deutschen verzichten äußerst ungern auf ihre Urlaubsreisen. Diese gehören zum unerlässlichen Bestandteil des normalen Konsums und sind fast ein selbstverständliches Grundbedürfnis“, erklärte Dunkelberg. Mit der erwarteten, moderaten konjunkturellen Erholung und den staatlichen Anschubhilfen für den Konsum dürften die Deutschen auch 2010 aller Voraussicht nachwieder ihren Titel als Reiseweltmeister verteidigen.