Meldung vom 04.08.2010(c) Pinguine auf der Dachterrasse im Ozeanum Stralsund bei ihrer ersten Abkühlung, Christian Rödel

Der Hitze entfliehen - kühle Alternativen in MV

Vier führende Erlebniszentren in Mecklenburg-Vorpommern bieten Schatten und Erlebnisse.

Das anhaltend heiße Wetter treibt Hunderttausende Menschen an die Strände der Ostsee und an die Ufer der Seen in Mecklenburg-Vorpommern. Keine einfache Situation für Freizeitanbieter, Erlebniszentren und Museen. Dabei bieten viele von ihnen schattige und kühle Plätze und dazu viele interessante Einblicke, wie vier Beispiele führender Erlebnis-Welten zeigen:

Im Ozeaneum in der Unesco-Welterbestadt Stralsund tummeln sich seit einigen Tagen neun Humboldt-Pinguine auf der Dachterrasse. Schwitzen? Fehlanzeige. Das auf 13 bis 15 Grad temperierte und 120.000 Liter fassende Meerwasserbecken sorgt für die nötige Erfrischung für die "Botschafter des Südens", die es lieber kühl mögen. Die verschiedenen Ausstellungsebenen der am meisten besuchten Einrichtung des Deutschen Meeresmuseums, die kürzlich zu "Europas Museum des Jahres" gewählt wurde, bieten wiederum derzeit täglich mehreren Tausend Besuchern Abkühlung. Auf der einzigartigen Unterwasserreise durch die nördlichen Meere von der Ostsee, durch die Nordsee, den Atlantik bis hin zum Polarmeer kommt niemand ins Schwitzen. Am Ende des Rundganges durch das Ozeaneum wird Besuchern ein weiterer Höhepunkt in der Ausstellungshalle "1:1 Riesen der Meere" geboten. Umgeben von Walen und Großfischen in ihrer originalen Größe, können die Besucher in einer Multimedia-Inszenierung an einem kühlen Plätzchen einzelne Walarten und ihre Gesänge kennenlernen.

Wohl temperiert geht es auch im Müritzeum in Waren/Müritz zu. Die Süßwassertierwelt der Mecklenburgischen Seenplatte kann hier in ihren vielen Facetten bestaunt werden. Im Haus der Sammlungen erwartet die Besucher derzeit eine einzigartige Sonderausstellung zum Thema "Riesen auf sechs Beinen". Die Hamburger Designerin Julia Stoess präsentiert in den Ausstellungsräumen Insekten in einer völlig neuen Dimension. Die Vizeweltmeisterin der Präparatoren 2008 hat es sich zur Aufgabe gemacht, die faszinierenden Tiere stark vergrößert und wissenschaftlich genau nachzubauen. Lupe oder Mikroskop sind dabei überflüssig, denn durch die enorm vergrößerten Modelle werden den Betrachtern außergewöhnliche Tiere mit kleinsten Details nahe gebracht. Abgerundet wird die Sonderausstellung durch Insekten-Exponate der Naturhistorischen Landessammlung Mecklenburg-Vorpommerns in Originalgröße. Daneben lohnt ein Besuch in der Daueraustellung im Haus der 1.000 Seen. Beginnend mit einer Zeitreise in die Eiszeit, warten einheimische Wasserwelten und Einblicke ins Landleben auf die Besucher.

Im kühlen Nass verbringen die jüngsten Bewohner im Zoo der Hansestadt Rostockihre Zeit. Der doppelte Nachwuchs bei den südafrikanischen Seebären gehört derzeit zu den beliebtesten Tieren der mit 250 Arten sehr abwechslungsreichen Einrichtung. Vor wenigen Wochen wurde ein weibliches und zehn Tage später ein männliches Robbenbaby geboren. Bei einer öffentlichen Taufe erhielten die Jungtiere die Namen Hatari und Shani. In der über 1.000 Quadratmeter großen Robbenanlage tummeln sich beide mit Vater Ron und den Müttern Egoli und Daisy sowie Angra, dem dritten Weibchen der Rostocker Seebärengruppe. Zoo-Besucher finden in der 111-jährigen Parkanlage unter uralten Bäumen schattige Plätze und können mit einem Eis oder kühlen Getränk die vielen anderen Tierkinder erleben, die einen Platz an der Sonne bevorzugen. Nachwuchs gibt es ebenfalls bei den Waschbären, den Ottern, den Bart- und Husarenaffen sowie bei den Elchen, Rentieren und der Erdmännchen-Familie auf der Großkatzenanlage.

Um runterzukühlen und natürliche Prozesse zu verstehen, ist auch das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl direkt am berühmten Kreidefelsen eine gute Adresse. Die 2.000 Quadratmeter große Erlebnisausstellung bietet Besuchern Natur zum Anfassen und zeigt die Entstehung und Struktur des Nationalparks Jasmund, dem mit 58,4 Quadratkilometern Größe kleinsten seiner Art in Deutschland. Im Ausstellungsraum "Eiszeit" ist ein echter Eisberg zu finden, der die Entstehung Rügens verdeutlicht. Angenehmer Nebeneffekt: Die Nähe zu diesem 2,50 Meter hohen Gletscher verspricht derzeit ordentlich Abkühlung. Schatten bieten auch die zahlreichen Buchen im Nationalpark Jasmund. Täglich werden zu jeder vollen Stunde kostenfreie Kurzführungen angeboten, bei denen Besucher Informatives und Spannendes über die Entstehung des Nationalpark-Zentrums, die Geschichte des 20 Jahre alten Nationalparks Jasmund, die Kreide und natürlich über den Königsstuhl erfahren.

Hintergrund: Gemeinnütziges Netzwerk "Wie tickt Natur" "Wie tickt Natur" ist eine deutschlandweit einzigartige Kooperation. Der Zoo Rostock, das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, das Müritzeum in Waren/Müritz und das Ozeaneum in Stralsund haben dieses Netzwerk im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Mit gemeinsamen Aktivitäten soll über die Landesgrenzen hinweg gezeigt werden, dass Erholung, Freizeitspaß und Bildung im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern zusammen gehören. Die Partner erfüllen die höchsten touristischen Qualitätsstandards und tragen allesamt Qualitätssiegel des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Informationen: www.Wie-tickt-Natur.de