Meldung vom 13.08.2010 

Car-Sharing - das richtige Auto zur richtigen Zeit

Privat genutzte Pkw werden durchschnittlich 23 Stunden am Tag nicht bewegt, verursachen jedoch auch als »Stehzeug« hohe Kosten. Denn der Anteil der Fixkosten durch Steuern, Versicherung und Wertverlust bleibt bestehen, auch wenn das Auto nur wenig bewegt wird.

Mit Car-Sharing, dem organisierten Auto-Teilen, lasse sich hier Geld sparen. Nach Angaben des VCD betragen die Ausgaben für das eigene Auto bei einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 12 600 Kilometern selbst für ein sparsames Auto der Kompaktklasse auf den Monat umgerechnet etwa 560 Euro.

Beim Car-Sharing teilen sich mehrere Personen Autos, die von einem Unternehmen bereitgestellt werden. Abgerechnet werden die Fahrten zumeist nach Dauer und gefahrenen Kilometern. Je nach Anbieter können eine Aufnahmegebühr und ein geringer monatlicher Grundbetrag für das Auto-Teilen anfallen. Dafür übernehmen die Car-Sharing-Anbieter Reinigung, Wartung, Instandsetzung und Versicherung. Die Fixkosten werden auf alle Nutzer umgelegt und dadurch für den einzelnen wesentlich billiger als der Unterhalt eines eigenen Autos.

Das Umsteigen vom eigenen Wagen auf ein Car-Sharing-Auto lohnt sich laut VCD für all jene, die für die tägliche Fahrt zur Arbeit nicht unbedingt auf den Pkw angewiesen sind, weniger als 10 000 Kilometer im Jahr mit dem Auto zurücklegen müssen und in größeren Orten wohnen, in denen Car-Sharing angeboten wird. Viele Alltagswege sollten gut mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen sein.

Großer Vorteil des Car-Sharing: Nutzer können jeweils das geeignete Auto passgenau für den jeweili-gen Anlass buchen - einen Kleinwagen, um die Schwiegermutter samt Gepäck vom Bahnhof abzuho-len, einen Kombi, um mit der Familie einen größeren Ausflug an den See zu machen, oder einen Kleintransporter für den Umzug. Die Unternehmen verfügen in der Regel über verschiedene Fahrzeuggrößen. Die Verfügbarkeit des passenden Wagens liegt durchschnittlich bei über 90 Prozent.

Die Vorbestellung des gewünschten Fahrzeugs erfolgt telefonisch oder per Internet, das Auto wird dann direkt am Stellplatz abgeholt. Der Zugang zum Fahrzeug ist unterschiedlich geregelt: Es existieren Schlüsseltresore am Parkplatz oder elektronische Kartensysteme. Durchschnittlich teilen sich 35 Personen ein Auto. Ein Car-Sharing-Fahrzeug ersetzt damit etwa fünf private Pkw. Im Durchschnitt verringert sich die jährliche Fahrleistung beim Wechsel vom eigenen Auto zum Car-Sharing um mehr als die Hälfte. Car-Sharing-Nutzer wägen häufiger als Autofahrer mit eigenem Pkw ab, ob es sich lohnt, ein Auto zu nehmen. Viele Kurzstrecken werden ohne Auto zurückgelegt und unnötige Fahrten vermieden. Damit entlastet Car-Sharing die Umwelt.

Wo es keine Car-Sharing-Anbieter gibt, bietet sich privates Auto-Teilen zum Beispiel zwischen Nach-barn oder Freunden an. Um Streitigkeiten zu vermeiden, empfiehlt der VCD, einen Vertrag über die gemeinsame Nutzung des Fahrzeuges abzuschließen. Für Pendler, die aufs Auto angewiesen sind, gibt es die Möglichkeit, Fahrgemeinschaften zu bilden. Auch hierbei können sich die (Mit-)Fahrer die Ausgaben für Sprit, Versicherung und Reparaturen teilen und dadurch Geld sparen.

Persönliche Beratung zu klimaverträglicher Mobilität bieten Experten des VCD im Rahmen der Verbraucherkampagne »für mich. für dich. fürs klima« unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / 20 30 900 montags, mittwochs und freitags 9.00 - 15.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags 13.00 - 18.00 Uhr.

Weitere Infos unter www.vcd.org