Eine ungewöhnliche Ladung nahm das niederländische Frachtschiff „Pronto“ Anfang Juli im Kehler Rheinhafen auf. Elf Bürstner- Mobilheime wurden mit einer speziell entwickelten Ladevorrichtung per Kai-Kran in die Laderäume des Frachters gehievt, jedes fast fünf Tonnen schwer und mit den stattlichen Ausmaßen von 11,1 x 3,7 x 3,38 Metern. Vier Stunden hatte es gedauert, bis die Lasten an Bord und verzurrt waren. „Es handelt sich um ein absolutes Pilotprojekt. Im Vorfeld musste von allen Beteiligten viel Gehirnschmalz in technische Einzelheiten investiert werden“, erklärt Hans-Joachim Hübbe, Abteilungsleiter von Wincanton Intermodal in Kehl. „Für den Umschlag ins Schiff wurde unter tatkräftiger Mithilfe der Kehler Hafenverwaltung ein auf die Mobilheime zugeschnittenes Verladegeschirr entwickelt und gebaut. Auch die Ladungssicherung stellte eine Herausforderung dar, die aber mit Kreativität und Know-How gemeistert wurde.
Ziel der Ladung war Norwegen, dort werden die Mobilheime als stationäre Unterkünfte in Feriendörfern bei Bergen, Aalesund und Haugesund ihre Verwendung finden. Bis Amsterdam ging die Reise mit dem Rheinschiff, von dort aus übernahm ein RoRo-Hochseeschiff die Fahrt über die Nordsee. Hier konnten die Mobilheime also im roll on / roll off Verfahren ins Seeschiff verladen und in Norwegen wieder ausgerollt werden. Wincanton Intermodal war für den Gesamttransport verantwortlich.
„Die Verschiffung ist die weitaus einfachere Lösung“, sagt Thorsten Erhardt, bei Bürstner für das Marketing verantwortlich. „Der Transport auf der Straße würde wegen der Überbreite der einzelnen Einheiten spezielle Genehmigungen und Polizeibegleitung erforderlich machen. Über das Wasser geht es obendrein schneller.“ Schon seit Jahren beliefert Bürstner unter anderem Norwegen mit den praktischen, soliden Mobilheimen. Dieser Transport war jedoch der erste überhaupt, der per Frachtschiff erfolgte.
Mobilheime sind für Bürstner, dem Marktführer bei Reisemobilen, neben der Caravan-Fertigung das wichtige dritte Standbein. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden vier verschiedene Modelle und Grundrisse produziert und hauptsächlich im Projektgeschäft verkauft. Eingesetzt werden die Mobilheime häufig auf Campingplätzen oder — wie im Fall Norwegen —in Feriendörfern. Gerade bei schwierigen, jahreszeitlich abhängigen Klimaverhältnissen lassen sie sich mit einem LKW auf der eigenen Behelfsachse manövrieren und können, für kurze Strecken, zu einem anderen Standort gebracht werden. So kann auf Schneeeinbruch und andere Wettereinflüsse reagiert werden.
Bisher hat Bürstner Mobilheime fast ausschließlich nach Italien geliefert, nun haben die Norweger die hohe Qualität der Bürstner Unterkünfte entdeckt. Die umweltfreundliche Transportart per Schiff soll weiter ausgebaut werden.
Weitere Infos unter www.buerstner.com.