Weniger optimistisch schaut die Campingbranche jedoch auf das zweite Halbjahr der Saison. Das diesjährige Sommerwetter ist in den meisten Bundesländern ausgesprochen verregnet, sonnenarm und kühl ausgefallen. „Auf einigen Campingplätzen waren Standplätze nicht mehr oder nur noch mit Einschränkungen nutzbar. Entsprechend hat sich dies auf die Übernachtungszahlen ausgewirkt,“ so Dr. Gunter Riechey, Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD). Laut einer verbandsinternen Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben des BVCD e.V. muss im Juli 2011 mit einem Übernachtungsrückgang von insgesamt -10,9 % gerechnet werden. Witterungsbedingt besonders hoch werden die Rückgänge in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (-19,4%), Sachsen-Anhalt (-19,0%), NRW (-12,6%), Niedersachsen (-11,8%) und Schleswig-Holstein (-10,6%) eingeschätzt. Ebenso wie der Juli, wird auch der August 2011 von den Campingunternehmern überwiegend negativ beurteilt, obwohl zum Zeitpunkt der Befragung erst etwas mehr als die Hälfte des Monats mit Ist-Zahlen unterlegt war. Bundesweit wird im August mit einem Rückgang von -9,5% im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) prognostiziert demgemäß für das Jahr 2011 insgesamt einen Rückgang an Übernachtungen im Bereich Touristikcamping in Höhe von ca. 2 Prozent gegenüber zum Vorjahr. Die Prognose setzt voraus, dass ab September keine außergewöhnlichen Wetterereignisse mehr dominieren.
„Wirtschaftlich gesehen, sind die starken Einbußen im Juli und August in vielen Bundesländern sicher problematischer einzuschätzen, als dies die Jahresübernachtungszahlen signalisieren, weil in dieser Zeit deutlich höhere Preise erzielt werden,“ wie Dr. Gunter Riechey mitteilt.