Beim ADAC Zurich 24h-Rennen werden rund um die längste und legendärste Rennstrecke der Welt rund 200.000 Zuschauer dem größten Starterfeld zujubeln, das der internationale Motorsport zu bieten hat: Über 170 Fahrzeuge nehmen den prestigeträchtigen Kampf auf, zwei Mal rund um die Uhr auf der Nürburgring-Nordschleife gegeneinander und gegen die berühmte „Grünen Hölle“ zu bestehen.
Nach drei Vorbereitungsrennen in der VLN-Langstreckenmeisterschaft, die am gleichen Ort mit den gleichen Fahrzeugen ausgetragen wird, haben sich BMW und Porsche die Favoritenrolle gesichert. Doch unter den rund 60 Kandidaten für die Podiumsplätze gibt es viele Konkurrenten, die zur Jagd auf sie blasen werden. Allen voran die Werkseinsätze und werksnahen Engagements von Audi und Mercedes-Benz sowie dutzende starke Teams mit spektakulären GT3-Fahrzeugen.
Bei den drei VLN-Läufen vor dem 24h-Rennen hinterließ insbesondere BWM einen starken Eindruck. Die Speerspitze ist in diesem Jahr Schubert, die beim 24h-Rennen zwei stark besetzte Z4 GT3 an den Start bringen werden. Nach dem VLN-Auftaktsieg lag das Team aus der Nähe von Magdeburg auch beim dritten Lauf auf Siegkurs, als Dirk Müller kurz vor Rennende nach einer Kollision ausschied. Den Sieg erbten die 24h-Sieger von 2011: Manthey Racing. Porsche-Werkspilot Marc Lieb und Jochen Krumbach erhöhten ihre diesjährige VLN-Bilanz damit auf zwei Siege. Lieb, der im Vorjahr auch im 24h-Siegerfahrzeug antrat, nimmt das Projekt „Titelverteidigung“ mit einer exzellenten Fahrerkombination im Wochenspiegel-Porsche auf: Romain Dumas, Lucas Luhr und Richard Lietz stehen ihm zur Seite. „Bei diesem hochkarätigen Starterfeld muss man davon ausgehen, dass die 24h wieder ein Sprintrennen werden“, fasst der Ludwigsburger seine Eindrücke zusammen. BWM-Pilot Dirk Müller ergänzt: „Von den Zeiten her sind mindestens drei Marken auf Augenhöhe. Im Rahmen der VLN hat sicherlich noch nicht jeder seine volle Leistungsfähigkeit gezeigt.“
Gerade sein Team wird vor dem 24h-Rennen aber noch einige Zusatzschichten einlegen müssen. Denn der dritte VLN-Lauf endete für Schubert mit einem Rennunfall, bei dem der Z4 stark beschädigt wurde. „Wir haben zwar gut abgeschnitten, gleichzeitig aber ein Auto verloren“, resümiert Teamkamerad Jörg Müller. „Damit ist nichts gewonnen, denn auf uns kommt eine Menge Arbeit zu.“
Audi und Mercedes beim 24h-Prolog in Top-Form
Spätestens beim dritten VLN-Lauf meldeten die Verfolger machtvoll ihre Ansprüche an: Vier der sechs Positionen in den ersten drei Startreihen belegten die Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Hankook-Heico und ROWE Racing. „Das Rennen wird hart“, prophezeit DTM-Rekordchampion Bernd Schneider, der einen der beiden Hankook-SLS pilotieren wird. „Die Top-Autos laufen, sind allesamt standfest und schnell. Die Fahrer sind es ebenfalls. Da wird es für niemanden eine Ruhepause geben.“ Der gebürtige Saarländer sieht die SLS-Fraktion allerdings eher in einer Art Joker-Rolle. „Mein Eindruck ist, dass wir nicht ganz mit der Spitze mithalten können — wir haben vor dem 24h-Rennen noch Hausaufgaben zu erledigen.“ Beim Langstrecken-Klassiker wird er auch gegen einen ehemaligen Teamkollegen fahren: Frank Biela fährt für das Raeder-Team einen der Audi R8 LMS ultra, die die schärfste Waffe der Ingolstädter im Fight um die Nordschleifen-Krone sind. Der DTM-Champion von 1991 teilte sich im Jahr 1990 einen Werks-Sierra mit Schneider und dem heutigen Porsche-Teamchef Olaf Manthey. „Wir waren beim dritten VLN-Lauf zum ersten Mal mit dem R8 LMS ultra unterwegs“, berichtet er. „Noch sind wir auf der Suche nach dem besten Set-up“. Das haben Markenkollegen offenbar bereits gefunden: Phoenix Racing, die beim 24h-Rennen 2011 auf Platz drei einliefen, meldeten sich pünktlich zum letzten Vorbereitungsrennen in der Spitzengruppe zurück: Platz zwei ging an einen der Audi R8 LMS ultra, den das am Nürburgring beheimatete Werksteam einsetzt. „Der R8 lief richtig gut“, freute sich Pilot Markus Winkelhock nach dem Rennen. „Das war genau der richtige Motivationsschub für das 24h-Rennen. Wir wissen jetzt, dass unser Auto einfach zu fahren und schnell ist — das gibt Sicherheit und lässt uns entspannt in das Rennen gehen.“
Markenvielfalt beim Rennen des Jahres
Neben den erfolgreichsten VLN-Teams gibt es noch viele weitere Mannschaften, die die GT3-Renner deutscher Fabrikate einsetzen und damit in die engere Wahl für die Podiumsplatzierungen gehören. Zusätzliche Würze erhält das Geschehen, weil eine wahre Parade von traumhaften Rennern antritt, die ebenfalls in der Top-Klasse starten und über entsprechend konkurrenzfähige Fahrzeuge verfügen: Aston Martin, Corvette, Ferrari, Ford GT, Ginetta und McLaren sind beispielsweise ebenfalls im Feld vertreten. Insgesamt sind es über 170 Teams, die sich für dieses Rennen des Jahres angemeldet haben. Ab Mittwoch jeden Tag Action Für die Besucher gibt es beim ADAC Zurich 24h-Rennen aber nicht erst ab dem Start am Samstag um 16:00 Uhr Action rund um die Uhr: Bereits am Mittwoch vor dem großen Ereignis beginnt das Event. Dann treffen sich in den Abendstunden Teams und Fans beim ADAC FanFestival in der Müllenbachschleife zu einem stimmungsvollen Auftakt mit Showelementen und Fahrzeugkorso. Ab Donnerstag (Christi Himmelfahrt, 17. Mai) heulen die Motoren auf der Strecke — Höhepunkte ist das abendliche erste Qualifying zum 24h-Rennen, das bis 23:30 Uhr andauert. Am Freitag ist das neue Top-40-Qualifying am späten Nachmittag (18:00 bis 18:50 Uhr) der Höhepunkt des Tages: Hier werden die 40 schnellsten Fahrzeuge die Startplätze in den ersten 20 Startreihen in einem Einzelzeitfahren auf der Nordschleife ausfahren. Abends ist dann erneut die Müllenbachschleife der Treffpunkt für Fans — dort steigt ab 19:15 Uhr die Falken Drift Show und das anschließende Feuerwerk anlässlich des 40. Jubiläums des 24h-Rennens. Am Samstag wird die Zeit vor dem Start nicht lang, denn beim prall gefüllten Programm mit spannenden Rahmenrennen und viel Show und Action kommt jeder auf seine Kosten.
Informationen rund um die 24h auf dem Nürburgring gibt es im Internet unter www.24h-Rennen.de. Tickets gibt es telefonisch unter 01805 4470 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.) oder im Internet unter www.ticketonline.de.