Der Harz wird in diesem Sommer zum Treffpunkt für Wanderer aus ganz Deutschland. Denn vom 13. bis 18. August findet hier der 114. Deutsche Wandertag statt, ausgerichtet vom Harzklub e.V. und der Stadt Bad Harzburg. Unter dem Motto „Weltkultur erwandern – Mythen erleben“ bieten Harz-Experten bereits ab dem 9. August mehr als 170 geführte Wanderungen und Exkursionen unter anderem auf Teilen des Klosterwanderweges, entlang des Grünen Bandes, durch das Bodetal oder durch den Nationalpark Harz.
Die rund 10.000 Kilometer gut ausgeschilderten Wanderwege im Harz bieten auch für individuelle Wandertouren in den Sommermonaten eine große Vielfalt und eine gute Gelegenheit, schöne Wanderrouten zwischen Brocken und Bodetal kennenzulernen. Thematische Wanderwege machen die Geschichte der Region erlebbar. Der Harzer Klosterwanderweg ist beispielsweise für eine rund 64 Kilometer lange Pilgertour entlang des nördlichen Harzrandes geeignet. Zwischen Thale und Goslar verbindet dieser Weg die Klöster Wendhusen, Michaelstein, Drübeck, Ilsenburg und Wöltingerode. Auf den einzelnen Etappenwanderungen kommen Körper und Geist zur Ruhe. In den Klöstern hingegen wird die Geschichte lebendig. So gehören die Klöster Michaelstein, Drübeck und Ilsenburg mit ihren gut erhaltenen Gebäuden zur Straße der Romanik. Das Evangelische Zentrum Kloster Drübeck bei Ilsenburg liegt etwa auf halber Strecke des Klosterwanderweges. Auf dem Gelände des einstigen Klosters befinden sich heute Tagungsstätte, Pädagogisch-Theologisches Institut und Pastoralkolleg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Hier können Wanderer eine ruhige Nacht verbringen und an Andachten und Gottesdiensten teilnehmen.
Der Harzer Grenzweg am Grünen Band führt Wanderer auf den Spuren deutsch-deutscher Geschichte durch den Harz. Am Grenzturm Rhoden, in der Nähe von Osterwieck, beginnt der rund 100 Kilometer lange Wanderweg und folgt dem einstigen Grenzverlauf mit einem Abstecher hinauf zum Brocken bis zum Grenzmuseum Tettenborn im Südharz, vorbei an schützenswerten Biotopen und historischen Stätten. Auf dem Brockenplateau zeigt das Brockenhaus neben Informationen zum Nationalpark Harz auch eine Ausstellung zur deutsch-deutschen Teilung. Im Freilandgrenzmuseum bei Sorge sind noch Teile der Grenzanlagen vorhanden. So werden auch 25 Jahre nach der Grenzöffnung die Erinnerungen an ein bedeutendes Kapitel der deutschen Geschichte erhalten.
Die einzigartige Naturlandschaft des Bodetals beeindruckte schon Goethe, der es als „schroffstes Felsental nördlich der Alpen“ bezeichnete. Bei einer Wanderung zwischen Thale und Treseburg auf schmalen Pfaden vorbei an steilen Felshängen und stets dem Lauf der Bode folgend, können Urlauber Goethes Ausspruch sicher nachvollziehen. Rund 250 Meter hoch sind die Felsplateaus von Hexentanzplatz und Rosstrappe, die den Eingang des Bodetals markieren. Viele Sagen und Märchen zu Hexen, Teufel oder dem Ritter Bodo haben hier ihren Ursprung. Scheinbar unerklärbare Naturphänomene, wie das Brockengespenst, waren einst Nährboden für Harzer Mythen. Bei geführten Rangertouren durch den Nationalpark Harz erfahren Urlauber Wissenswertes rund um die Tier- und Pflanzenwelt der sagenumwobenen Bergwildnis.
Zu verschiedenen Terminen sind auch Begegnungen mit den scheuen Waldbewohnern nicht ausgeschlossen. Mit dem Löwenzahnpfad, dem HohneHof oder auch einer kinderfreundlichen Wanderung mit den Holz-Rückepferden ist der Nationalpark Harz auch für Familien in den Sommerferien ein abwechslungsreiches Ausflugsziel. Bei einem Familienurlaub in den Sommerferien lassen sich Kinder im Harz schnell für das Wandern begeistern. Denn die Harzer Wandernadel hat 222 Stempelstellen entlang der Wanderwege im Harz aufgestellt. Bereits mit 11 Stempeln werden Kinder bis 11 Jahre zur Wanderprinzessin oder zum Wanderprinzen gekürt. Ob bei geführten Wanderungen im Rahmen des Deutschen Wandertages, mit dem Nationalpark-Ranger oder bei einer individuellen Tour: Einer oder mehrere Stempelkästen liegen immer am Weg und machen eine sommerliche Wandertour durch den Harz auch für Familien interessant.
Für die geführten Touren zum Deutschen Wandertag sind teilweise Anmeldungen erforderlich. Mit der Wandertagsplakette, einer kleinen harztypischen Hexe, erhält der Gast zahlreiche Vergünstigungen in vielen Museen des Harzes sowie bei Fahrten mit dem ÖPNV. Detaillierte Informationen sind im Wandertagsbüro unter der Rufnummer 05322 74612 oder unter www.deutscher-wandertag-2014.de erhältlich.