Der Markt für gebrauchte Caravans und Reisemobile in Deutschland boomt bereits seit Jahren. Allein im Jahr 2014 verzeichnete er laut der vom Kraftfahrt Bundesamt erfassten Besitzumschreibungen einen Zuwachs von neun Prozent. Kein Wunder, sind doch gebrauchte Caravans oder Reisemobile eine günstige Alternative für Caravaning-Einsteiger. Aber gerade diese sollten sich vor dem Kauf eines gebrauchten Freizeitfahrzeugs gut informieren. Wer sichergehen will, kauft beim Caravaning-Fachhändler. Dessen Gewährleistung, Werkstatt und Infrastruktur sorgt auch nach dem Kauf für einen zuverlässigen Service. Aber auch beim Kauf von Privat kann das Gutachten eines Caravaning-Fachhändlers verlässlich Auskunft über Wert und Zustand eines Fahrzeuges geben.Worauf beim Kauf eines gebrauchten Reisemobiles zu achten ist, weiß der Deutsche Caravaning Handels-Verband DCHV.
Im Gesamtjahr 2014 brachte es der deutsche Markt für gebrauchte Caravans und Reisemobile auf stolze 123.300 Besitzumschreibungen. Ein Markt, der Einsteiger mit seiner Vielfalt schnell überfordert. Dennoch interessieren sich zahlreiche Caravaning-Neulinge für ein gebrauchtes Reisemobil. Zwei Varianten bestimmen dabei die Motivation der Käufer: Entweder suchen Sie den geringsten Einstiegspreis für die Freizeitform Caravaning oder sie möchten mit einem festen vorhandenen Budget den maximalen Ausstattungskomfort herausholen.
Kilometerleistung ist zweitrangig.
Was bei einem PKW-Kauf oft eines der wichtigsten Entscheidungskriterien für oder gegen ein Gebrauchtfahrzeug ist, tritt bei Reisemobilen in den Hintergrund. Die Chassis von Reisemobilen sind strapazierfähige Nutzfahrzeuge, die von Caravaning Reisenden weit unter ihrer maximalen Kilometerleistung bewegt werden. Selbst bei Reisemobilen, die zehn oder mehr Jahre alt sind, sind Kilometerstände unter 100.000 keine Seltenheit. Daher sagt der Kilometerstand wenig über den generellen Zustand des Reisemobiles aus. Dennoch sollten natürlich die Funktionen des Basisfahrzeugs getestet sowie das Alter und die Profiltiefe der Reifen geprüft werden.
Viel Aufmerksamkeit erfordert der Wohnaufbau des Mobiles. Der größte Feind des Wohnaufbaus ist Feuchtigkeit. Diese kann dem Fahrzeug auch im geparkten Zustand zusetzen. Kondenswasser durch mangelnde Lüftung oder kleine Undichtigkeiten können den Wohnaufbau eines Reisemobiles mit den Jahren nachhaltig schädigen. Den Dichtungen um Fenster und Durchbrüche muss daher bei der Fahrzeugbesichtigung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sollte es im Innenraum schon zu Schimmelbildung gekommen sein, ist eine Beseitigung der Schäden oftmals nur noch mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich. Auch die Duschwanne im Bad sollte auf Risse und Beschädigungen untersucht werden. Durch sie kann Nässe an den Unterboden gelangen. Mit einem gründlichen Blick unter das Reisemobil wird der Holzboden des Wohnaufbaus auf seinen Zustand überprüft. Sind diese Punkte alle einwandfrei, bleibt noch die Funktionsprüfung der elektrischen Installation, der Gas- und Wasseranlage sowie der zahlreichen Scharniere, Auszüge und Schlösser an den Möbeln.
Für eine Besichtigung beim Kauf eines gebrauchten Reisemobiles sollten sich Interessenten folglich viel Zeit nehmen. Wer sicher gehen will, dass ihm nichts entgeht, sollte auch beim Kauf von Privat das Fahrzeug von einem Caravaning-Fachhändler begutachten und schätzen lassen.
Untrügliches Zeichen für die Qualität eines Händlers ist die DCHV-Auszeichnung. Der jährliche DCHV-Händlerwettbewerb stellt hohe Anforderungen: In den vier Kategorien Fahrzeugverkauf und -vermietung, Werkstatt- und Serviceleistungen, Zubehörverkauf und Warenwirtschaft sowie Umwelt- und Qualitätsmanagement werden die Händler nach zwölf Merkmalen mit über 100 Einzelkriterien beurteilt. Prämiert werden die Preisträger in den Kategorien Bronze, Silber und Gold. Ein Hinweis auf die Auszeichnung findet sich in den Handelsbetrieben und oft auch auf den Internetseiten der Händler.