Der Weg ist das Ziel. Das sollte man beherzigen, wenn man mit dem Fahrrad auf dem Werratal-Radwanderweg unterwegs ist. Hier lohnt es sich, einen Gang herunter zu schalten. 306 Kilometer schlängelt sich der Weg von Neuhaus am Rennweg bis nach Hann Münden im südlichen Niedersachsen, wo Werra und Fulda zur Weser zusammen fließen. 200 Kilometer des Weges führen durch den Freistaat, vorbei an Hildburghausen, Meiningen, Bad Salzungen und Creuzburg, wo man die Burg schon von Ferne sehen kann. Die Burg, 1170 erbaut, zählt zu den größeren romanischen Burganlagen Deutschlands. Immer wieder lohnt es sich, das Rad einmal anzuschließen: Im schönen Städtchen Themar mit seinen Mauern und Türmen, dem Kloster Veßra, das geschichtsträchtig ist, der Klassikerstadt Hildburghausen oder aber Eisfeld, wo einst der Dichter Otto Ludwig lebte.
Auch an die deutsche Teilung wird man erinnert: „Hier waren Deutschland und Europa bis zum 24. März 1990 um 9 Uhr geteilt“, steht auf einem der braunen Schilder am Wegesrand, an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Hessen.
Ist man auf dem Werratal-Radweg unterwegs, hat man fast immer einen Blick auf den Fluss. Der Weg passt sich den Windungen des Wassers an. Gemeinsam mit Paddlern und Kanuten bewältigen Radfahrer Kilometer um Kilometer durch reizvollste Landschaften. Sie sehen Thüringer Wald, Thüringer Rhön, Werrabergland, Hainich, Meißner und Kaufunger Wald. Aber auch der Blick auf den Boden lohnt. Denn das Werratal ist blumenreich, gerade Orchideen wachsen hier in Hülle und Fülle.
Der Werratal-Radwanderweg ist ein Familienradweg, seine Anstiege sind leicht zu bewältigen und die Etappen auch kurz zu wählen. Immer wieder finden sich Plätzchen für ein Picknick oder aber Möglichkeiten für eine längere Rast. Ideen und Hinweise finden Interessierte im Internet unter
www.radfahren.thueringen-entdecken.de.