Kaum sind die letzten Schoko-Weihnachtsmänner vernascht, steht so mancher Diät schon die nächste Härteprobe ins Haus, nur trägt sie statt dem langen weißen Rauschebart diesmal Schlappohren. Der Osterhase hoppelt durch Rheinland-Pfalz, und wer die kleinen süßen Sünden im Osterkorb nicht sühnen möchte, der verbindet sie am besten mit einem Ausflug. Viele rheinland-pfälzische Städte und Gemeinden pflegen lebendige Brauchtümer und Traditionen zu Ostern. Wir haben uns für Sie auf die Suche nach den dicksten Eiern gemacht...
Osterbräuche: Weitwurf, Wettlaufen und Wallfahrten
Weitwurf, Wettlaufen und Wallfahrten – all das hat auf den ersten Blick nicht viel mit Ostern zu tun. Und doch gehören diese Dinge zu einer langen Reihe jahrhundertealter Ostertraditionen in Rheinland-Pfalz.
In vielen rheinland-pfälzischen Orten und Gemeinden wird das höchste Fest im Kirchenjahr auf manchmal skurrile, oft lustige und immer einzigartige Weise begangen.
So findet zum Beispiel bereits seit dem 16. Jahrhundert in der Gemeinde Schönecken bei Bitburg/Eifel an Ostern die traditionelle "Eierlage" statt. Bei diesem Wettbewerb tritt jeweils ein Läufer gegen einen so genannten „Raffer“ an. Während der Läufer 7,6 Kilometer zum Nachbarort Seiwerath und zurück laufen muss, versucht der „Raffer“ 104 Eier, die mit je einer Ellenlänge Abstand am Startpunkt ausgelegt wurden, unbeschädigt aufzusammeln. Sieger ist, wer seine Aufgabe am schnellsten bewältigen konnte. Weitere Informationen zur
Eierlage in Schönecken.
Sportlich wird es an den Feiertagen auch in Horhausen, wo beim Ostereierweitwurf neben Kraft auch Gefühl gefragt ist. Wer den aktuellen Rekord von 78 Metern schlagen möchte, sollte sich am Ostersonntag auf der Wiese vor dem Feuerwehrhaus einfinden. Weitere Informationen zum
Ostereierweitwurf in Horhausen.
Um österlichen Wettstreit und Fingerspitzengefühl geht es auch in den Gemeinden Winningen und Weisenheim. In Winningen tritt man bei Musik, Tanz und Eierwein zum "Kibben" an. Dabei versucht man, mit dem eigenen Ei das Ei des Gegners zu knacken. Der Sieger darf mit seinem Ei so lange weiter spielen, wie es unbeschädigt bleibt, und die Eier seiner Gegner behalten. In Weisenheim wetteifern die Duellanten nach ähnlichen Spielregeln; das "Kibben" heißt hier allerdings "Gecksen" und wurde Gerüchten zufolge von gewieften Geschäftsleuten eingeführt, um den Eierverbrauch im Ort zu steigern.