Die große Mehrheit der Caravaning-Fans nutzt die Herbstferien für einen letzten Ausflug mit Caravan oder Reisemobil. Danach hat das Freizeitfahrzeug Pause bis zum nächsten Frühjahr. Damit das rollende Ferienhaus den Winter gut übersteht, sind jedoch einige Wartungs- und Pflegearbeiten notwendig. Vieles davon lässt sich in Eigenregie erledigen. Dabei helfen die folgenden Tipps des Deutschen Caravaning Handels-Verbands DCHV. Im Zubehör-Shop des Caravaning-Fachhandels finden sich zudem die richtigen Pflegeprodukte, etwa für die kratzempfindlichen Kunststofffenster oder die Reinigung des Wassersystems.
Bevor es tatkräftig mit Besen und Lappen zu Werke geht sind noch einige Verwaltungsfragen zu klären. Wer etwa für den Wohnwagen keinen Platz auf dem eigenen Grundstück hat, muss sich um dessen Unterbringung kümmern. Denn der Caravan darf als Anhänger nicht länger als 14 Tage auf öffentlichen Parkplätzen stehen. Zahlreiche Caravaning-Fachhändler und auch manche Landwirte stellen Caravans gegen Gebühr auf ihren Höfen unter. Wer sein Freizeitfahrzeug in den Wintermonaten abmeldet, kann zudem KfZ-Steuer sparen. Im abgemeldeten Zustand muss aber auch ein Wohnmobil auf Privatgrund abgestellt werden. Geld und Verwaltungsaufwand sparen Saisonkennzeichen. Dabei gilt es aber zu beachten, dass der Termin der TÜV-Untersuchung und der Gasprüfung nicht in den Zeitraum der Abmeldung fällt.
Ist das geklärt, können die Pflegearbeiten beginnen. Die Fahrzeugpflege zur Winterpause besteht aus den drei Bereichen Außenreinigung, Innenreinigung und Bordtechnik.
Den Anfang macht die Außenreinigung. Vorsicht ist dabei im Umgang mit Hochdruckreinigern geboten. Unbedingt Abstand halten und auf keinen Fall direkt in die Lüftungsgitter des Kühlschranks oder auf die Gummidichtungen der Fenster sprühen. Für die Acrylfenster des Wohnaufbaus gibt es im Caravaning-Fachhandel spezielle Reiniger. Wer lange den Durchblick behalten will, sollte ausschließlich diese verwenden und auf keinen Fall Glasreiniger oder andere Reinigungsmittel, denn diese machen das empfindliche Acryl stumpf und blind. Als nächstes sind Dichtungen an Fenstern und Türen an der Reihe. Talkum oder Glycerin helfen dem Gummi, die Kälte zu überstehen und weiterhin elastisch zu bleiben. Jetzt noch die Kurbelstützen fetten und die Reifen auf den maximalen empfohlenen Druck pumpen. Zur Entlastung der Reifen sollten die Kurbelstützen am Caravan und wenn vorhanden auch am Reisemobil ausgefahren werden. Aber Vorsicht die Kurbelstützen sollen das Fahrzeug stützen, nicht tragen. Das Hauptgewicht muss immer noch auf der Achse liegen.
Nun beginnt die Innenreinigung: Er wird einmal komplett durchgesaugt - einschließlich der Polster - und danach feucht gewischt. Die Teppiche und Polster sollten im Idealfall in einem Lagerraum außerhalb des Wohnwagens oder Wohnmobils überwintern. Ist dies nicht möglich, werden sie locker aufgestellt, um möglichst viel Luft zu erhalten. Alle Möbelklappen und die Kühlschranktür bleiben den Winter über geöffnet, damit die Luft besser zirkulieren kann. Das Freizeitfahrzeug sollte im Winter nur bei trockenem Wetter regelmäßig gelüftet werden. Dazu werden alle Fenster geöffnet und nach einer Stunde wieder verschlossen. Auf keinen Fall sollte Feuchtigkeit eindringen, sonst entsteht muffiger Geruch und im schlimmsten Fall Schimmel.
Den Abschluss macht die Bordtechnik: Der Frischwassertank sollte mit Reinigungsmitteln aus dem Caravaning-Fachhandel zunächst gereinigt und desinfiziert werden. Danach werden sämtliche Wasservorräte aus Frischwassertank, Abwassertank, Toilette und dem Boiler der Heizung sowie den Wasserleitungen entleert. Alle Wasserhähne und Ablassventile bleiben den Winter über geöffnet. Alle Gashähne werden geschlossen, die Gasschläuche und der Druckminderer werden von den Flaschen abgeschraubt. Zum Schluss wird noch die Bordbatterie ausgebaut und in einem trockenen Raum eingelagert.
Wer diese Punkte befolgt, sollte sein Freizeitfahrzeug im Frühjahr mit geringem Aufwand wieder in Betrieb nehmen können.