Meldung vom 09.11.2006
Kaltluft heizt Geschäft mit Winterreifen an
Mit einem regelrechten Ansturm auf Autowerkstätten und Reifenfachhandel rechnet der ACE Auto Club Europa, falls es in den nächsten Tagen tatsächlich zu dem von Wetterdiensten vorhergesagten Wintereinbruch kommt. Wie der Club in Stuttgart weiter mitteilte, gibt auch eine neue Vorschrift in der Straßenverkehrsordnung (StVO) zusätzliche Impulse zu einem baldigen Reifenwechsel.
Mehr Autofahrer denn je rüsten in diesem Herbst schon früh auf Winterreifen um.
Laut StVO kann ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro erhoben werden, wenn ein Auto ohne eine an die Wetterverhältnisse angepasste Bereifung unterwegs ist. Führt eine Falschbereifung zu Verkehrsbehinderungen, sind sogar 40 Euro sowie ein Punkt im Flensburger Zentralregister fällig.
Nach Erhebungen des ACE hatten Ende November vergangenen Jahres rund 35 Prozent der Autofahrer ihr Fahrzeug auf Winterreifen umgerüstet. Mehr als 18 Prozent der Pkw-Besitzer fuhren mit so genannten Ganzjahresreifen durch die letzte Wintersaison. Über sieben Millionen Autofahrer machten im vergangen Jahr die zweifelhafte Erfahrung, wie gefährlich es sein kann, mit Sommerreifen auf glatten Straßen ins Rutschen zu geraten. Doch in diesem Jahr dürfte sich der Lerneffekt in punkto Verkehrssicherheit auch Kraft Gesetz positiv bemerkbar machen, ist sich der ACE sicher.
Der Club hält Sommerreifen im Winter für fahrlässig und riskant. Der Club mahnt daher, den Wechsel auf die mit Schneeflocken-Symbol und der Kennung M&S versehenen Reifen nicht mehr viel länger aufzuschieben. Als Alternative zu Winterreifen könnten auch so genannte Ganzjahresreifen akzeptiert werden.
Der Club fürchtet, dass sich die Angebote von Reifenhandel und Kfz-Werkstätten unter dem Eindruck wachsender Nachfrage zum Nachteil der Kunden ändern könnten. Mitunter seien örtliche Engpässe bei Winterreifen und umfangreiche Auftragslisten in den Werkstätten nicht auszuschließen. Ein ACE-Sprecher sagte: "Wer zu spät kommt, der wartet länger, zahlt mehr und wird bei falscher Bereifung möglicherweise auch noch von der Polizei bestraft".