Hinsichtlich der politischen Diskussion um das Treibhausgas CO2 führt die Einstufung in die Schadstoffklassen 1 bis 4 zu Missverständnissen. Ein Fahrzeug mit einem Verbrauch von 15 Litern Diesel pro 100 Kilometer bekommt, sofern es mit einem Partikelfilter ausgerüstet ist, die beste Schadstoffeinstufung, obwohl es, was den klimaschädlichen CO2-Ausstoß betrifft, mit 333 g/Kilometer den angestrebten Grenzwert von 130 g/Kilometer um fast das Dreifache übertrifft. Daran wird deutlich, dass die derzeitige Lösung kaum eine endgültige sein kann.
Doch selbst wenn man dieses außer Acht lässt, muss die Wirksamkeit der Umweltzonen angezweifelt werden. Das Aussperren von Fahrzeugen aus bestimmten innerstädtischen Bereichen ist das eine, doch Schadstoffe und Feinstäube machen nicht an definierten Grenzen halt, sondern werden vom Wind oft hunderte Kilometer weit getragen. Um die tatsächliche Wirksamkeit der Maßnahmen zu eruieren, schlägt der AvD vor die vier Städte, die bereits im Juli mit ihren Umweltzonen vorpreschen, zu Testgebieten zu erklären und hier wissenschaftlich begleitete Feldversuche zu starten, um die tatsächliche Wirksamkeit der Maßnahme zu ermitteln. Im Rahmen dieser Versuche müsste natürlich auch die Zahl der Messstellen in diesen Bereichen deutlich erhöht werden, um verlässliche Werte zu erhalten, von denen alle anderen Städte profitieren können. Es genügt nicht, den Verkehr im Bereich der Messstellen lahm zu legen, um die EU-Richtlinie auszutricksen, die Wirksamkeit der Maßnahmen muss insgesamt erst bewiesen werden.
Bis dahin kann man sich die Gebühr für die Plaketten beruhigt sparen, zumal sie im Umfeld der betroffenen Städte bei fast allen AU-berechtigten Werkstätten jederzeit erhältlich sind.