ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte am Freitag in Stuttgart: "Wer wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) von knappen Ölvorräten fabuliert und einen Spritpreis von demnächst 4 Euro prophezeit, der bereitet den Ölkonzernen schon heute das Terrain für ungerechtfertigte neue Preisrunden". Das sei unverantwortlich und erweise den Verbrauchern einen Bärendienst.
Es könne angesichts bereits heute als sicher bestätigter Ölreserven mit einer Reichweite von mehr als 46 Jahren zudem gar keine Rede von erschöpften Quellen sein. Auch die Behauptung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), sie könne schon 2024 die weltweite Nachfrage nach Rohöl möglicherweise nicht mehr decken, führe in die Irre. "Diese Panikmache soll nur verschleiern, dass diesem Kartell heute lediglich vier von zehn Ländern mit der weltweit höchsten Förderquote angehören", sagte der ACE-Sprecher. Nach seinen Worten ändere dies alles jedoch nichts daran, verstärkt eine Politik einzufordern, die vom Öl weg führe. "Die Automobilität der Zukunft braucht ein integriertes Konzept für mehr Energieeffizienz, erneuerbare Energien sowie moderne Antriebs-konzepte". Auf diesem Gebiet sei insbesondere die Automobilwirtschaft mehr denn je gefordert. Gelinge der Wandel nicht, gerate die mobile Gesellschaft immer weiter in wirtschaftlich und politisch ungewollte Abhängigkeiten.
In deren Folge würde sich Autofahren zu einem Privileg für wenige entwickeln. "Wir aber wollen, dass sich nachhaltige Automobilität alle leisten können", betonte der ACE-Sprecher. Er rief die Politik dazu auf, den preistreibenden Spekulationen auf den Ölmärkten Einhalt zu gebieten und die Preispolitik der Mineralölwirtschaft an den Tankstellen zu bändigen.
An die Adresse der Autofahrer gerichtet sagte Hillgärtner: "Wir sollten verbrauchsarme Fahrzeuge bevorzugen und auch unseren Fahrstil den Geboten der Sparsamkeit unterordnen, selbst dort, wo uns keine Geschwindigkeitsbegrenzung auferlegt ist".