Meldung vom 26.06.2008 

Die schmutzigsten Spiele aller Zeiten

Am letzten Juli-Wochenende im Sport-Jahr 2008 geht das spektakulärste Jahres-Event an der schleswig-holsteinischen Elbmündung in die nunmehr fünfte Runde: die Brunsbütteler Wattolümpiade.

Am 27. Juli kämpfen Wattleten aus aller Herren Länder wieder um olümpisches Edelmetall. Die Schirmherrschaft hat auch in diesem Jahr der schleswig-holsteinische Landtagspräsident Martin Kayenburg übernommen.

Das "ü" im Namen deutet schon darauf hin, dass im "Olümpischen Dorf" Brunsbüttel alles ein bisschen anders ist, als das, was man von Olympiaden sonst kennt. So werden herkömmliche Sportarten wie Fußball, Handball und Volleyball sowie traditionelle Küstendisziplinen wie Aalstaffellauf, Gummistiefelweitwurf und Nordic Watting auf der mit Abstand schlickigsten Fläche der Republik ausgetragen. Es gibt richtig schmutzigen Sport zu sehen - und das ganz ohne Doping.

Das lockt nicht nur Fans und Sportler an, sondern auch die Weltpresse. Schließlich will die Welt so kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in China aufrichtigen und richtig schmutzigen Sport erleben.

In den zurückliegenden fünf Jahren traten rund 1700 Wattleten bei der Wattolümpiade an. Das exotischste Team ist dabei regelmäßig die Nationalmannschaft aus Estland, die extra für das matschige Spektakel eine mehrere tausend Kilometer lange Reise auf sich nimmt. Rund 4500 begeisterte Zuschauer verfolgten im vergangenen Jahr das matschige Spektakel vom sicheren Elbdeich aus.

Wattkampfleiter Oliver Kumbartzky bringt das Erfolgsgeheimnis der Veranstaltung auf den Punkt: "Es gibt eben zwei Arten von Menschen: Die, die sich gerne dreckig machen und dabei jede Menge Spaß haben - und die, die jede Menge Spaß daran haben, wenn andere sich dreckig machen. Wir sprechen beide Gruppen an."

Was sich nach jeder Menge Quatsch im Matsch anhört, hat durchaus einen ernsthaften Zweck: Mit den Eintrittseinnahmen, die bei der Wattolümpiade und dem Wattstock-Festival am Vortag erwirtschaftet werden, finanzieren die Veranstalter unter anderem Beratungsstellen der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V. an der Westküste.

Sämtliche Kosten, die bei der Durchführung der Veranstaltung anfallen, werden durch Sponsoren gedeckt. Zudem engagieren sich alle Akteure ehrenamtlich. So kam bei den vergangenen vier Wattolümpiaden die stolze Summe von 70.000 Euro für die gute Sache zusammen.

Diese Spendensumme soll 2008 weiter anwachsen - nicht nur, um das Beratungsangebot der Krebsgesellschaft in der Region zu stärken, sondern auch, um die Etablierung einer stationären palliativmedizinischen Versorgung in Dithmarschen zu unterstützen.

Am Samstag, 26. Juli, findet das schon traditionelle Wattstock-Festival in einem Zirkuszelt im Herzen Brunsbüttels statt. Headliner sind in diesem Jahr "Fury in the Slaughterhouse" ("Time to wonder", "Won't forget these days"), die in Brunsbüttel eines ihrer letzten Konzerte überhaupt geben werden, denn Ende August löst sich die Band auf. Das Festival, bei dem weitere acht Bands im großen Zirkuszelt auf der Festwiese auftreten werden, beginnt um 14 Uhr (Einlass 13.30 Uhr). Festivaltickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Weitere Informationen im Internet unter www.wattstock.de.

Für die Olümpiade am Sonntag, 27. Juli, haben die Veranstalter ein buntes Rahmenprogramm zusammengestellt. Der Haupttag beginnt um 10 Uhr mit dem Wattgottesdienst von Pastor i.R. Edgar Huhn, der musikalisch umrahmt wird von der "St. Jürgen Blues Band". Danach geht es mit dem feierlichen Einmarsch der Wattleten und der Entzündung des olümpischen Feuers weiter, ehe gegen 13 Uhr, wenn die Elbe das Spielfeld freigegeben hat, die Spiele beginnen können. Nach den Finals findet eine Modenschau im Watt statt und Big Harry wird das Publikum und die Sportler vor der spannenden Siegerehrung ordentlich einheizen. Weitere Infos zu Programm und Spielplänen unter www.wattoluempia.de.

Eintrittspreise:

Tageskarte Samstag - Wattstock: 12 Euro (Vorverkauf 10 Euro) Festivaltickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Tageskarte Sonntag - Olümpiade: 3 Euro (kein Vorverkauf) Kinder unter 1,20 Meter haben an allen Tagen freien Eintritt



FOTO: Wattolümpiade e.V.