Meldung vom 22.09.2008 

Der Urvater des Comic

Er gehört zu den Niedersachsen, deren Namen man auch in Amerika kennt, die selbst in China nicht mehr buchstabiert werden müssen: Wilhelm Busch.

Am 15. April des Jahres 1832 wurde er in Wiedensahl, einem heute rund tausend Einwohner zählenden zweizeiligen Hagenhufendorf, geboren.

In dem gut 750-jährigen Marktflecken begegnet man den Spuren des großen Malers und Zeichners, Dichters und Denkers quasi an jeder Ecke. Zentraler Punkt der Erinnerung an den „Urvater des Comic“ ist das als modernes Museum gestaltete Geburtshaus im Zentrum des Ortes. Das neue Ausstellungskonzept lädt ein, Busch selbst (neu) zu entdecken, den ungewollt Erfolgreichen auch von seinen weniger bekannten Seiten kennen zu lernen.

Klappmöbel, Schiebefahnen, Guckkästen und Hörstationen gestalten die Ausstellung vielschichtig und spannend. Originalgemälde, Skizzen, Fotos und Briefe sowie persönliche Gegenstände geben Einblicke in die Lebensgeschichte des „heimlichen Künstlers“. Im „Schatzkästchen“ läuft noch bis April 2009 die überaus erfolgreiche Ausstellung „Zum Schauen gegeben – Busch-Originale aus Privatbesitz“, von denen viele hier erstmals einem breiteten Publikum präsentiert werden können.

Im Obergeschoss des Hauses finden die Besucher wechselnde Präsentationen - immer in Bezug zu dem lebensbejahenden Pessimisten, der sich nach seinen vielfältigen Schritten in die große Welt der Kunst (Düsseldorf, Antwerpen, München, Frankfurt) immer wieder in diesen Winkel zurückzog und hier die meisten seiner weltbekannten Bildergesichten zeichnete. Auf der großen Diele präsentieren immer wieder Künstler aller Sparten ihre Interpretationen des Busch-Werkes. An dieser kulturhistorischen Stätte kann man zudem vor einem Standesbeamten den Bund fürs Leben schließen. „Auf den Spuren von Wilhelm Busch“ führt eine rund 25 Kilometer lange Rundtour um den Geburtsort des Mannes, der mit der Lausbubengeschichte von „Max und Moritz“ zu Weltruhm gelangte. Sie führt vor allem für Radfahrer oder im Planwagen zu den Orten rings zum Wiedensahl, die für den Maler und Zeichner Motiv und Inspiration waren. Der Vergleich zwischen Buschs Darstellungen und den heutigen Ansichten zeigt an zwölf markanten Stationen die großen Veränderungen der vergangenen 150 Jahre ebenso wie das, was sich über die Zeiten erhalten hat.

Kontakt: Wilhelm-Busch-Geburtshaus Wiedensahl, Hauptstraße 68a; 31719 Wiedensahl, Tel. 05726 / 388, www.wilhelm-busch-geburtshaus.de