»Du Max. Dein Papa ist doch bei der Marine?« - »Ja, und nicht nur der: Opa ist auch zur See gefahren, und Uropa auch«. Deshalb weiß Max auch jede Menge über die deutschen Marinen und kann die vielen neugierigen Fragen beantworten, mit denen ihn seine Freundin Paula löchert. Die beiden Schüler sind die Hauptakteure einer Hörführung, die Kindern und Jugendlichen auf Wunsch die Ausstellung des Deutschen Marinemuseums näher bringt, aber selbstverständlich auch eine eigene Führung für Erwachsene bereit hält. Doch gleich ob Sie von diesem Angebot Gebrauch machen oder nicht, ein Rundgang durch das Deutsche Marinemuseum und sein großes Freigelände ist in jedem Fall ein spannendes und informatives Erlebnis.
Im Zentrum des Freigeländes stehen die begehbaren Museumsschiffe: das Minenjagdboot Weilheim, das Unterseeboot U 10 und die Mölders. Lange Zeit zählte sie zu den modernsten Schiffen der Marine, zu den »heiligen Kühen«. Heute ist sie — eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz — das größte Museumskriegsschiff Deutschlands. 334 Mann Besatzung hatte sie, vor allem der Betrieb des Dampfturbinenantriebs war personalintensiv. Der Rundgang über das Schiff erstreckt sich über vier Decks und gibt an verschiedenen Videoinstallationen Einblick in den Alltag an Bord und die Aufgaben, die das Schiff in seiner 34-jährigen Dienstzeit erfüllte. Im Zeichen des Kalten Krieges lag der Schwerpunkt der Bundesmarine zunächst in der Ostsee. Nach der Wiedervereinigung wandelte sie sich zur global operierenden Deutschen Marine. Am Beispiel der umstrittenen Namensgebung — Mölders war Offizier der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg — wird die Entwicklung des Traditionsverständnisses in der Bundeswehr dargestellt.
Die lichten Ausstellungsräume im historischen Museumsgebäude laden Sie zu einer spannenden Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte Deutschlands und seiner Seestreitkräfte ein. Entdecken Sie, wie sich die Höhen und Tiefen deutscher Geschichte in den Einsätzen deutscher Kriegsschiffe und ihrer Besatzungen widerspiegeln, wie die Schlüsselmaschine Enigma den Verlauf des Zweiten Weltkriegs beeinflusste oder wie die Matrosen 1918 die Revolution auslösten.
Diese Ereignisse rund um die Marine und die Revolution am Ende des Ersten Weltkriegs stehen auch im Mittelpunkt der Sonderausstellung »Meuterei — Revolution — Selbstversenkung«, die vom 26. April bis 9. November 2008 gezeigt wird. Sie stellt zugleich den Rahmen für eine Vielzahl von Veranstaltungen, mit denen das Deutsche Marinemuseum im Jahr 2008 sein zehnjähriges Bestehen feiert.
Die perfekte Ergänzung zum Museumsbesuch ist eine historische Hafenrundfahrt mit den museumseigenen Barkassen Poseidon und Neptun durch den Großen Hafen und den Hafen des Marinearsenals, wo die Schiffe der Deutschen Marine instand gesetzt werden.Das Deutsche Marinemuseum ist vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in den übrigen Monaten von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Eintrittskarten sind direkt in der Ausstellung für €8,50 (Erwachsene), €5,00 (Kinder von 6 bis 14 Jahren) und €20,00 (Familienkarte), Audioguidemiete € 2,00. Weitere Infos: Deutsches Marinemuseum, Südstrand 125, 26382 Wilhelmshaven, Tel.: (0 44 21) 410 61, Fax: (0 44 21) 410 63.