Die schwimmende Forschungsanlage ist erst seit wenigen Wochen für Urlauber zugänglich. Das Sonnendeck, von dem aus Urlauber den Alltag von neun Robbenmännchen erleben können, ist täglich von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. "Für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern ist dies aus wissenschaftlicher und touristischer Perspektive ein ungeheuer interessantes Projekt. Auf bislang einzigartige Weise werden in der schwimmenden Forschungsanlage Publikums- und Wissenschaftsinteresse vereint", sagte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Gerade die Haltung der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum Ostsee mache den Charme der Seehund-Station aus.
Die Tiere sind Teil der mit Ausmaßen von 60 mal 40 Metern größten Robbenforschungsstation Europas, deren Institutsgebäude ein ausgedientes Fahrgastschiff ist. Eine Gruppe von Biologen um Professor Guido Dehnhard vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock untersucht in Langzeitexperimenten die Sinneswahrnehmung und die Unterwasserorientierung der Tiere. Dabei ist es Besuchern des Yachthafens und des sich dort befindenden Hotels Yachthafenresidenz Hohe Düne möglich, die Tiere zu beobachten und die Untersuchungen hautnah mitzuverfolgen. Für diejenigen, die mehr über das Forschungsschiff und die Arbeit mit den Robben erfahren möchten, stehen drei verschiedene Angebote zur Auswahl: Das wissenschaftliche Team bietet eine einstündige Führung an, bei der der Umgang mit den Tieren, deren Lebensweise sowie die Forschungsarbeiten erklärt werden. Wer mit den Robben auf Tuchfühlung gehen möchte, kann das Angebot "Robben hautnah" buchen. Hier werden die Gäste in die Fütterungen eingebunden und können die Robben auch streicheln. Noch dichter ran an die Robben geht es nur im Wasser: Die Station bietet Gästen zusammen mit der Tauchbasis Dive Center Rostock die Gelegenheit, die Tiere in ihrem Element kennenzulernen. Anmeldungen dazu und weitere Informationen zu den Führungen unter www.msc-mv.de.
Professor Guido Dehnhardt vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit den Orientierungsmechanismen mariner Säugetiere und gilt dabei als einer der weltweit führenden Wissenschaftler. Das Projekt wird in besonderem Maße von der Volkswagen Stiftung, dem größten Drittmittelgeber in Deutschland, gefördert. Die im "Meeressäuger Forschungs- und Informationszentrum" in Zukunft erwirtschafteten Mittel sollen der Wissenschaft zugute kommen,