Meisterwerk auf Schienen: Die neue Dampflok der vor allem bei Touristen beliebten Mecklenburgischen Bäderbahn Molli ist am 10. Juli 2009 feierlich in Dienst gestellt worden. Es handelt sich dabei um den ersten Neubau einer Dampflokomotive in Deutschland seit fast 50 Jahren. Die im Thüringischen Dampflokwerk Meiningen nach alten Bauplänen gefertigte Molli-Lok verkehrt künftig täglich auf der Strecke zwischen Bad Doberan und dem Ostseebad Kühlungsborn. Dabei geht es mitten durch die engen Straßen der Münsterstadt Bad Doberan, an alten Lindenalleen entlang, an der ältesten Galopprennbahn Kontinentaleuropas vorbei und durch das älteste deutsche Seebad Heiligendamm.
Alljährlich wird der Molli von rund 600.000 Urlaubsgästen und Einheimischen genutzt. Durch den aus Kapazitätsgründen nötigen Neubau erweitert sich der Fuhrpark der Mecklenburgischen Bäderbahn auf fünf Lokomotiven. Sie ziehen die historischen Wagen der seit 1886 fahrenden Traditionsbahn auf einer 900 mm breiten Spur - im Sommerhalbjahr stündlich und im Winterhalbjahr alle zwei Stunden. Internationale Bekanntheit erlangte der Molli im Jahr 2007, als er während des G8-Gipfels in Heiligendamm als Transportmittel für die rund 5.000 akkreditierten Journalisten diente.
Das ganze Jahr über bietet die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH zusätzlich zum regulären Zugverkehr Lokmitfahrten, Ausbildungen zum Ehrenlokführer sowie kulinarische und kulturelle Fahrten an. Neben dem Molli hat sich in Mecklenburg-Vorpommern ein zweiter historischer Dampfzug zum Touristenmagneten entwickelt: Auf der Insel Rügen verkehrt zwischen den bekannten Ostseebädern die landläufig Rasender Roland genannte Rügensche Bäderbahn mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Seit Anfang 2008 wird der Rasende Roland von der sächsischen Pressnitztalbahn betrieben, die von Kombitickets mit Reedereien bis hin zu Nachtfahrten ebenfalls eine Reihe von speziellen Programmen anbietet.
Weitere Informationen:
www.molli-bahn.de,
www.ruegensche-baederbahn.de