Meldung vom 27.08.2009 

Genussvoller Tag

"Historische Orte des Genusses" können die Besucher beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 13. September 2009 erkunden.

Mehr als 7.500 historische Bauwerke und archäologische Stätten erlauben den Blick hinter sonst verschlossene Türen. Rund vier Millionen Besucher machen sich jedes Jahr auf zur Entdeckertour durch die Geschichte. Passend zum Jahresmotto der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordinierten bundesweiten Veranstaltung zeigen Eigentümer und Fachleute aus der Denkmalpflege unter anderem Kinos, Theater, Gasthäuser, Hotels, private Oasen der Erholung und öffentliche Parkanlagen. Auch Nordrhein-Westfalen ist wieder mit einer Vielzahl an Bau- und Bodendenkmälern am Tag des offenen Denkmals beteiligt. Der Tourismus NRW e.V. hat eine Auswahl zusammengestellt:

So lohnt sich etwa ein Ausflug in das Besteckmuseum im sauerländischen Schmallenberg. In dem alten Fabrikgebäude wurden 35 Jahre lang Messer, Gabeln und Löffel gestanzt, geschmiedet, poliert und verpackt. Heute werden an der original erhaltenen wassergetriebenen Schleifmaschine erneut Kaffeelöffel für die Besucher gefertigt, den Tag über werden Führungen durch das Museum angeboten.

Ein anderer historischer Ort des Genusses ist der Werdener Kräutergarten in Essen. Der Klosterkräutergarten aus dem 9. Jahrhundert wurde nach 1.200 Jahre alten Plänen wieder errichtet und im Jahr 2006 neu eröffnet. Führungen können auch mit dem Besuch durch die Werdener Schatzkammer und die Abteikirche verbunden werden.

300 Jahre Duft- und Kulturgeschichte stehen bei dem Besuch der ältesten Parfümfabrik der Welt auf dem Programm: Im Farinahaus in Köln, dem Geburtshaus des Eau de Cologne, ist heute ein Duftmuseum untergebracht. Das aus dem Jahr 1709 stammende Gebäude wurde nach verschiedenen Erweiterungen und Kriegsbeschädigungen in einer barocken Formgebung restauriert. Über den Tag werden Führungen angeboten. Im Aachener Couven-Museum wiederum dreht sich alles um Schokolade: Während die erwachsenen Besucher ihre Runde durch das im typischen Rokoko-Stil erbaute Stadthaus machen, erfindet und zeichnet der Nachwuchs eine Schokoladenmaschine.

Unter dem Collegium Albertinum an der früheren Limesstraße in Bonn finden sich die Reste einer Römischen Badeanlage. Gut zu erkennen sind noch das Kaltwasserbecken und das Schwitzbad sowie die damals sehr innovative Fußbodenheizung. Ein Legionär berichtet den Besuchern von Sport, Wellness und Körperpflege in der Römerzeit, weiterhin gibt es eine Modenschau antiker Kleidung und es werden römische Speisen angeboten. Römerthermen gibt es auch in Zülpich. Hier stehen Massagen und römische Kinderspiele auf dem Programm.

Ein Genuss der besonderen Art gibt es in Beckum zu erleben: Im alten Pfarrhaus lebten einst Mensch und Tier symbiotisch unter einem Dach zusammen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hielt sich der Pfarrer Pferde, Kühe und Schweine - als Nutztiere und zum Verzehr. Zum Tag des offenen Denkmals gibt es Führungen durch das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Der ehemalige Speicher auf Gut Herberhausen in Detmold besteht aus einem massiven in Sandstein errichteten Erdgeschoss und einem im Fachwerk-Stil erbauten Obergeschoss. Neben Führungen durch das bauhistorisch interessante Gebäude werden hier Bier, Gewürzessige und Gewürzöle angeboten, auch gibt es Vorträge der Fachschule für Baudenkmalpflege. Der Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts in Düsseldorf wirkende Kurfürst Jan Wellem ließ einst einen barocken Brunnen errichten, der heute nach Originalplänen restauriert wird. Über den Stand der Arbeiten, archäologische Forschungen am Brunnen und in der Umgebung können sich Besucher der Landeshauptstadt am Denkmaltag vor Ort informieren. Im Hotel Alte Schule in Bad Berleburg kommen Freunde kulinarischer Genüsse auf ihre Kosten. Neben Führungen durch das alte Gemäuer wird ein Nostalgie-Dinner angeboten. Dabei werden vergessene Rezepte aus früheren Zeiten nachgekocht. Die Teilnahme erfordert eine Reservierung unter der Rufnummer 02751/9204780.

Alle Veranstaltungen für den Tag des offenen Denkmals werden im Netz vorgestellt. Karten helfen bei der Auswahl der gewünschten Region und bei der Anfahrt zu den Denkmal-Orten.

Internet: www.tag-des-offenen-denkmals.de