In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres konnte die deutsche Campingwirtschaft gegenüber dem Rekordjahr 2017 ein Übernachtungsplus von 10,6 Prozent und insgesamt rund 20 Millionen Übernachtungen verzeichnen. Dies belegen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Beliebt ist Camping in Deutschland sowohl bei den einheimischen Gästen wie auch bei den Gästen aus dem Ausland. So konnten Zuwächse von 10,2 Prozent bzw. 12,9 Prozent bei den Übernachtungen registriert werden. Wichtigster ausländischer Quellmarkt bleibt weiterhin die Niederlande mit ca. 1,3 Millionen Übernachtungen, dies entspricht einem Plus von 11,3 Prozent. Im zweitbedeutendsten ausländischen Quellmarkt, der Schweiz, konnte ein Zuwachs von 26 Prozent und ein Gesamtergebnis von 450.000 Übernachtungen verzeichnet werden.
Besonders große Zuwächse bei den Übernachtungen konnten die Bundesländer Brandenburg (+18,6 %), Schleswig-Holstein (+18 %) und Sachsen-Anhalt (+17 %) verzeichnen. Äußerst positiv ist zu erwähnen, dass in allen Bundesländern Zuwächse bei den Übernachtungszahlen verzeichnet werden konnten. Campingland Nummer eins bleibt weiterhin Bayern mit 3,4 Mio. Übernachtungen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 3 Mio. Übernachtungen und Niedersachsen mit 2,8 Mio. Übernachtungen.
Das Campingland Deutschland steuert auf das fünfte Rekordjahr in Folge zu: Laut einer aktuellen Saisonumfrage des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) erwarten nach derzeitigem Buchungsstand rund zwei Drittel der Campingplätze eine Zunahme der Übernachtungszahlen bis 10 % und ein Zehntel kalkulieren ein Plus von über 10 Prozent im 2. Halbjahr.
Dr. Gunter Riechey, Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland e. V., freut sich über den positiven Saisonverlauf und prognostiziert im Jahresergebnis Zuwächse von 10 Prozent bei den Übernachtungszahlen. Dennoch weist er darauf hin, dass man sich nicht auf den Erfolgen der letzten Jahre ausruhen dürfe: „Camping bedeutet als besonders naturnahe Urlaubsform Innovation und Erlebnis. Die Campingplätze in Deutschland dürfen nicht aufhören sich weiterzuentwickeln und sich an neuen Urlaubstrends zu orientieren und Themen wie zum Beispiel der Digitalisierung offen gegenüberzustehen. Auch moderne und außergewöhnliche Übernachtungsangebote, wie z.B. Mobilheime als Mietunterkünfte, könnten dabei zukünftig den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.“ Hier beklagt die Branche allerdings den stockenden Ausbau des schnellen Internets im ländlichen Raum, fehlende Flexibilisierung im Arbeitszeitgesetz um den Anforderungen eines gästeorientierten Tourismus gerecht werden zu können und zum großen Teil veraltete Camping- und Wochenplatzverordnungen in den einzelnen Bundesländern.