Die Begeisterung der Deutschen für Urlaub mit Reisemobil und Caravan ebbt auch in der Corona-Krise nicht ab. Die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen stiegen im Mai um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf über 14.000 Fahrzeuge. Um über 30 Prozent kletterten die Neuzulassungen von Reisemobilen. Mit mehr als 10.000 neuzugelassenen Fahrzeugen ist der Mai der beste Monat der Branchengeschichte für dieses Segment. Die Caravan-Neuzulassungen sanken hingegen um rund 16 Prozent, dennoch ist die Branche optimistisch für die kommenden Monate.
Urlaub mit Reisemobil und Caravan erlebte in den vergangenen Jahren eine nie dagewesene Popularität und das Interesse ebbt auch trotz der Corona-Krise nicht ab. Mit den Lockerungen der Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie steigen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen wieder deutlich an. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 14.073 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind 15,9 Prozent mehr als im Mai 2019 und ein neuer Rekordwert für den Wonne-Monat. Ende März musste der Kfz-Handel auf gemeinsamen Beschluss von Bundesregierung und Bundesländern wegen der Corona-Pandemie vorübergehend schließen, was zu einem drastischen Einbruch der Neuzulassungen geführt hatte. „Nun sehen wir einen starken und erwarteten Nachhol-Effekt“, sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD).
Erstmals über 10.000 Fahrzeuge – neuer Rekord bei Reisemobilen
Die Reisemobilneuzulassungen legten um kräftige 31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Mit 10.674 neu zugelassenen Fahrzeugen erlebten sie den besten Monat in ihrer Geschichte. Die Neuzulassungen von Caravans sanken hingegen um 15,8 Prozent gegenüber dem herausragenden Mai des Vorjahres (bestes Ergebnis seit 2001) auf 3.399 Fahrzeuge. Die schwächere Performance des Caravanmarktes hat aus Sicht des Branchenverbandes vor allem zwei Ursachen: „Caravans sind konjunktur-sensibler und aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Ungewissheit halten sich einige Interessenten noch zurück. Zudem hatte die wichtigste Käufergruppe, Familien, wegen geschlossener Schulen und Kindergärten oftmals mit praktischen Problemen im Alltag zu kämpfen und daher noch keine Möglichkeit, ein Fahrzeug zu erwerben“, erklärt Onggowinarso. „Aus diesen Gründen dürfte der Nachholeffekt bei Caravans wohl etwas später und langsamer einsetzen“, ist der CIVD-Geschäftsführer dennoch optimistisch.
Trotz oder wegen Corona? Caravaning weiterhin extrem populär
Durch das gute Mai-Ergebnis ist die Caravaningbranche wieder weitgehend in der Spur, um an den Wachstumskurs der Vorjahre anzuknüpfen. Seit Jahresbeginn wurden in Deutschland insgesamt 41.713 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind zwar 5,2 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Rekordjahres 2019, doch 8,3 Prozent mehr als im starken Jahr 2018. Die Neuzulassungen von Reisemobilen (30.473 Fahrzeuge) liegen in den ersten fünf Monaten trotz der Corona-Krise gegenüber dem Vorjahr sogar 2,1 Prozent vorne. Die Branche erwartet auch in den kommenden Monaten eine hohe Nachfrage. „Caravaning ist in diesen Zeiten eine der sichersten Urlaubsformen, da man mit einem Freizeitfahrzeug nur mit Personen des eigenen Haushaltes verreist und durch eigene Schlaf-, Wohn-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten weitestgehend autark und praktisch überall zu Hause ist. Daher sehen wir, dass sich viele zusätzliche Kunden für Kauf oder Miete eines Reisemobils oder Caravans interessieren“, so Onggowinarso.