Der ohnehin bereits seit Jahren boomende Caravaning-Markt in Deutschland hat im Jahr 2020 einen außergewöhnlichen Wachstumsschub erhalten. Mit einem mächtigen Plus der Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen von 30,5 Prozent stellte die Branche erneut einen Zulassungsrekord auf. Die Auswertungen des Deutschen Caravaning Handels-Verbandes DCHV zu den Zahlen des Kraftfahrt Bundesamtes ergeben auch für die Besitzumschreibungen von Freizeitfahrzeugen einen starken Zuwachs von rund 8 Prozent.
Die Stimmung der Caravaning-Fachhändler war 2020 starken Schwankungen ausgesetzt. Dennoch blickt die Branche deutlich positiv auf das Jahr 2021 und erhofft sich eine Normalisierung des Geschäftsbetriebs sowie der Reisemöglichkeiten ihrer Kunden.
„Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die durch die Pandemie bedingte Veränderung der Reisegewohnheiten der schon zuvor boomenden Freizeitform Caravaning im Jahr 2020 einen zusätzlichen Nachfrageschub beschert hat;“ analysiert Kai Dhonau, Präsident des DCHV. „Insbesondere der deutsche Wohnmobilmarkt ist dadurch im Neu- und im Gebrauchtwagensegment überdurchschnittlich gewachsen.“ Dennoch glich die Stimmung im Caravaning-Fachhandel einer Achterbahnfahrt. Das von der Unternehmensberatung cm&p mit Unterstützung des DCHV erhobene Branchenbarometer, verzeichnete im ersten Quartal 2020 einen massiven Einbruch, konnte im dritten Quartal aber mit einem steilen Anstieg einen neuen positiven Rekordwert setzen.
Der Stimmungswert im vierten Quartal 2020 lag zwar wieder etwas niedriger, mit 61,6 Punkten jedoch immer noch deutlich im positiven Bereich über 50 Punkten. „Verbunden damit ist die Hoffnung, dass die Pandemie im Laufe des Jahres 2021 unter Kontrolle gebracht wird und spätestens ab dem Sommer 2021 wieder eine neue Normalität in das Wirtschaftsleben und in die Reisetätigkeit der Deutschen einkehren wird,“ begründet Dhonau. „Wir sind zuversichtlich, dass Wohnwagen und Wohnmobile in dieser neuen Normalität eine verstärkte Rolle spielen werden. Ein deutlicher Anteil der außerordentlichen Nachfrage während der derzeitigen Sondersituation, wird auch nach deren Bewältigung anhalten. Daher haben die deutschen Caravaning-Fachhändler eine grundlegend positive Erwartung an das Geschäftsjahr 2021.“
Stolze 104.899 Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen meldet das Kraftfahrt Bundesamt KBA für das Jahr 2020. Das entspricht einem beeindruckenden Zuwachs von 30,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der Caravans beträgt daran 28.671 Einheiten (+8,3 %), der Anteil der Reisemobile 76.228 Einheiten (+41,4 %). Auch bei den Besitzumschreibungen kalkuliert der DCHV (basierend auf den vorliegenden Zahlen bis November 2020) einen deutlichen Zuwachs von rund 8 Prozent auf über 172.500 Einheiten im Gesamtjahr 2020. Davon entfielen etwa 79.400 (+0,7 %) Besitzumschreibungen auf Caravans und etwa 93.100 (+16,5 %) auf Reisemobile.