Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat hierzu ein Strategiepapier „Sicheres Reisen im Deutschlandtourismus“ mit Perspektiven für einen Neustart des Deutschlandtourismus vorgelegt und die Bund-Länder-Arbeitsgruppe aufgefordert, es in die bundesweite Öffnungsstrategie einzubeziehen.
DTV-Präsident Reinhard Meyer: „Seit drei Monaten befinden sich die Akteure im Deutschlandtourismus im kompletten Lockdown. Trotz versprochener umfassender Hilfsmaßnahmen ist der Tourismus als Wirtschaftsmotor Deutschlands in Gefahr. Die drei Millionen Beschäftigten im Deutschlandtourismus brauchen jetzt Perspektiven und auch Zuversicht. Der DTV unterstützt das Ziel, die Infektionszahlen wieder dauerhaft bundesweit unter eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu senken, um Öffnungsperspektiven für den Tourismus zu ermöglichen. Wir verbinden dies mit der Forderung, dass die zugesagten umfangreichen Hilfen schnell bei allen Betroffenen ankommen. Die zögerliche Umsetzungsgeschwindigkeit der Hilfsmaßnahmen ist für die Branche katastrophal. Viele Betriebe und touristischen Akteure sind akut in ihrer Existenz bedroht.“
Die Öffnungsstrategie des DTV basiert auf einer dreistufigen Ampel, die konkrete Maßnahmen für sicheres Reisen entlang der touristischen Reisekette unterhalb einer bundesweiten 7-Tagesinzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner beschreibt.
Ergänzt wird dieses Ampelmodell durch die vier Säulen: 1. Impfen, 2. Testen, 3. Nachverfolgen, 4. Schutz- und Hygienemaßnahmen. Je weiter die Impfung voranschreitet, je mehr Testmöglichkeiten zum Einsatz kommen und je besser die Kontaktnachverfolgung funktioniert, desto eher wird es möglich sein, Tourismus wieder zu ermöglichen. Die Inzidenzwerte der Ampel sind deshalb ständig zu überprüfen und anzupassen.
„Ein weiteres Hin und Her von Öffnung und Schließung - einen Jojo-Effekt sozusagen – verkraftet die Branche nicht. Bei der Öffnung sind alle touristischen Betriebe und Angebote einzubeziehen. An oberster Stelle steht die Gesundheit. Die Anstrengungen der Branche für sicheres Reisen sind bereits mustergültig. Entlang der gesamten Reisekette wurden Innovationen und Investitionen in Schutz- und Hygienemaßnahmen getätigt und umgesetzt. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Strategie eine realistische Grundlage für einen bundesweit geordneten und koordinierten Neustart des Deutschlandtourismus bietet. Bund und Länder sind nun gefordert, ihrer Verantwortung für einen ganzen Wirtschaftszweig nachzukommen und im Dialog mit der Branche für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie des Deutschlandtourismus zu sorgen“, so Reinhard Meyer.
Download >> Strategiepapier „Sicheres Reisen im Deutschlandtourismus. Perspektiven für einen bundesweit einheitlichen Neustart“
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) unterstützt das Re-Start-Konzept des Deutschen Tourismusverbands (DTV). Der BVCD sowie die weiteren Mitglieder im Aktionsbündnis Tourismusvielfalt halten das Konzept für eine ausgezeichnete und notwendige Diskussionsgrundlage.
Der BVCD und das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt appellieren an die Politik, endlich im Austausch mit diversen Branchenvertretern ein Konzept für einen möglichen Re-Start der Tourismusbranche zu erarbeiten, um ihr und ihren vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine Perspektive und damit eine gewisse Planbarkeit zu geben. "Hierfür sind eine Task Force oder auch ein Tourismusgipfel mehr als überfällig", bekräftigt BVCD-Geschäftsführer Christian Günther mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Aktionsbündnis Tourismusvielfalt. Das Aktionsbündnis untermauert damit die Forderung von DTV-Präsident Reinhard Meyer, dass Bund und Länder gefordert seien, ihrer Verantwortung für einen ganzen Wirtschaftszweig nachzukommen und im Dialog mit der Branche für einen sichere und faire Öffnungsstrategie des Tourismus zu sorgen.