Meldung vom 20.01.2025 

Über 96.000 Neuzulassungen

Deutscher Caravaning-Markt übertrifft 2024 Vorjahresergebnis

2024 wurden insgesamt 96.392 Caravans und Reisemobile in Deutschland neu zugelassen, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) auf seiner Jahrespressekonferenz vermeldete. Damit bewegt sich die Branche weiterhin deutlich über dem Niveau der Vor-Corona-Jahre. Aufgrund eines vorübergehenden Überangebots im Handel wurden weniger Freizeitfahrzeuge produziert und ausgeliefert. Mit einem Branchenumsatz von rund 15,1 Milliarden Euro bleibt die deutsche Caravaning-Industrie zwar hinter dem Vorjahresrekord zurück, erzielt jedoch das zweitbeste Umsatzergebnis ihrer Geschichte.

Nach den beachtlichen Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre liegen die aktuellen Neuzulassungszahlen trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin auf einem bemerkenswert hohen Niveau. 2024 wurden insgesamt 96.392 Freizeitfahrzeuge in Deutschland neu zugelassen – ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und das drittbeste Ergebnis der Branchengeschichte. Mit 74.718 Neuzulassungen in den letzten zwölf Monaten übertrifft das Reisemobilsegment das Vorjahresergebnis deutlich um 9,1 Prozent. Die Caravan-Neuzulassungen liegen mit insgesamt 21.674 Einheiten (1,0 Prozent) knapp unter dem Vorjahresergebnis und bewegen sich weiterhin auf einem stabilen Niveau.

Rekordnachfrage nach Gebrauchtfahrzeugen

Neben den Neuzulassungszahlen verdeutlichen auch die Besitzumschreibungen gebrauchter Caravans und Reisemobile das ungebrochen große Interesse der deutschen Urlauber am Caravaning: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 187.219 Besitzumschreibungen registriert – ein Rekordwert, der einem Anstieg von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Beide Fahrzeugsparten trugen zu diesem Wachstum bei: 106.631 gebrauchte Reisemobile (+8,6 Prozent) und 80.588 Caravans (+1,6 Prozent) wechselten im Jahr 2024 ihren Besitzer.

Produktionszahlen unter Vorjahresniveau

Im vergangenen Jahr verließen insgesamt 118.641 Freizeitfahrzeuge (-16,4 Prozent) die Produktionsbänder deutscher Hersteller. Davon wurden 46.490 Fahrzeuge (-15,8 Prozent) ins Ausland exportiert. Die Reisemobilproduktion registrierte 84.742 Einheiten, was einem Rückgang von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von diesen wurden 31.041 Reisemobile (-9,1 Prozent) ins Ausland geliefert. Die Caravan-Produktion verzeichnete mit 33.899 Einheiten einen Rückgang um rund 24 Prozent, wobei 15.449 Caravans (-26,7 Prozent) in den Export gingen.

Die Hersteller von Reisemobilen und Caravans standen in den letzten Jahren vor großen Herausforderungen: Die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Krieges verursachten massive Produktionsstörungen, insbesondere durch stockende Lieferketten in der Reisemobilsparte. Die eingeschränkten Kapazitäten führten dazu, dass weniger Fahrzeuge produziert und ausgeliefert wurden als ursprünglich vorgesehen. Im Laufe der letzten 24 Monate stabilisierten sich die Produktionsbedingungen spürbar, vor allem durch die verbesserte Verfügbarkeit von Reisemobilchassis. Dies führte zunächst zu einem deutlichen Anstieg der Produktionszahlen und einem raschen Bestandsaufbau bei den Händlern. Der Markt verlagerte sich dadurch im Laufe des Jahres 2024 von einer Phase der Angebotsknappheit hin zu einem vorübergehenden Überangebot an Fahrzeugen.

Einige Fahrzeughersteller passten in Folge dieser Entwicklung ihre Produktion vorübergehend an, indem sie unter anderem die Produktionszahlen reduzierten oder die Fertigung vorübergehend aussetzten. Diese Maßnahmen zeigen bereits sichtbare Erfolge. Sowohl die anhaltend hohen Neuzulassungszahlen als auch die Vielzahl an Besitzumschreibungen unterstreichen die positive Entwicklung: Der Fahrzeugbestand im Handel baut sich mehr und mehr ab und wird sich voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 normalisiert haben.