Meldung vom 18.08.2007
Fast Food in Vergnügungsparks
Verbraucherminister Seehofer mahnt deutsche Freizeitparks zu gesünderer Ernährung speziell für Kinder / Reaktion auf neue Studie zu Fast Food in Vergnügungsparks
Angesichts der alarmierend hohen Zahl übergewichtiger und falsch ernährter Kinder hat Verbraucherminister Horst Seehofer die Betreiber der mehr als 200 Freizeit- und Erlebnisparks in Deutschland aufgefordert, statt Pommes, Pizza und Zucker-Brause mehr gesunde Lebensmittel speziell für Kinder anzubieten. "Wir sollten vermeiden, bei unseren Kleinen die Vorstellung zu wecken, dass Freizeitspaß und junk food wie selbstverständlich zusammengehören", sagte der Minister. "Ich fordere daher alle Betreiber von Freizeit-Parks auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und ermuntere sie, ihrer Phantasie in Sachen ,gesundes Essen für Kinder' mehr Raum zu geben. Es muss nicht dafür gesorgt werden, dass der Spaß beim Essen aufhört. Er muss dort anfangen - zum Wohle unserer Kinder."
Seehofer bezog sich bei seinem Appell auf eine aktuelle Untersuchung der Gesundheitszeitschrift HEALTHY LIVING, wonach das Nahrungsangebot in den meisten Spaßlandschaften "viel zu fett, zu süß und zu einseitig" ist und damit gerade bei Kindern falsche Ernährungsgewohnheiten fördert. Das Magazin hatte mit Unterstützung der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die größten Freizeitparks getestet - von Hansapark bei Kiel bis Legoland am Bodensee.
Rund 50 Millionen Besucher zählen die deutschen Freizeit- und Vergnügungsparks jedes Jahr, die Hälfte davon Kinder. Mit wachsender Sorge sei zu beobachten, dass Bewegungsarmut sowie einseitiges und maßloses Essen die Gesundheit der nachwachsenden Generation bedrohe, mahnte Seehofer. "Wir sollten die Kinder darauf aufmerksam machen, "dass ein kühles Glas Milch nach einer Achterbahnfahrt dem Magen vielleicht besser bekommt, als ein heißer hot dog", so der Minister weiter: "Warum sollten Kinder nicht nachvollziehen können, dass Gruselkammer-Erlebnisse sehr viel aktiver mit einem kräftigen Biss in einen knackigen Apfel verarbeitet werden können, als mit dem Schlecken eines Eises?!"
In Freizeitparks biete sich die einzigartige Chance, Kinder spielerisch an gesunde Genüsse heranzuführen. "Insofern geht mein Appell dahin, in Freizeitparks die Vielfalt an Gerichten zu erweitern, und zwar um solche, die den modernen Anforderungen an eine gesunde, ausgewogene Ernährung genügen."